Paraguay: Legalisierung und Regulierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch

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Derzeit exportiert die paraguayische Industriekette bereits Samen, Blüten und Mehrwertprodukte wie CBD-Öle, funktionelle Lebensmittel, Kosmetika und Nahrungsergänzungsmittel, hauptsächlich in die Märkte der Vereinigten Staaten, Europas und Asiens (Foto: Pixabay/PD)
Datum: 27. August 2025
Uhrzeit: 14:52 Uhr
Ressorts: Panorama, Paraguay
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Nach Schätzungen der Paraguayanischen Kammer für Industriecannabis (CCIP) könnte die Legalisierung und Regulierung von Cannabis mit hohem THC-Gehalt für Erwachsene dem südamertikanischen Binnenstaat bis zum Jahr 2030 Steuereinnahmen in Höhe von bis zu 22 Milliarden US-Dollar einbringen. Diese Einnahmen würden durch die Einführung einer selektiven Verbrauchssteuer von 22 % auf Freizeitprodukte aus Cannabis erzielt, was Schätzungen zufolge zu einem Anstieg der jährlichen Steuereinnahmen des Landes um 355 % in den nächsten fünf Jahren führen würde. Seit 2019 gibt es im Nachbarland von Argentinien, Brasilien und Bolivien ein Gesetz, das den Anbau und die Verarbeitung von nicht-psychoaktivem Industrie-Cannabis mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,5 % erlaubt. Im Rahmen dieser Regelung wurden bereits mehr als 150 zugelassene Produkte entwickelt, darunter funktionelle Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetika, Öle, pflanzliche Arzneimittel und sogar Freizeitartikel mit niedrigem THC-Gehalt.

Der neue Gesetzentwurf der CCIP zielt darauf ab, diese Grenze ausschließlich für Freizeitprodukte aufzuheben, die in autorisierten Apotheken unter strengen staatlichen Kontrollen und mit ausschließlichem Zugang für Volljährige verkauft werden sollen. Die Kammer betont, dass dieses Modell bereits in Ländern wie den Vereinigten Staaten, Kanada und Deutschland erfolgreich angewendet wurde. Das Geschäftsmodell sieht den Verkauf von 30.000 Tonnen getrockneter Blüten bis 2030 vor, wodurch der paraguayische Staat in den nächsten fünf Jahren mehr als 20 Milliarden US-Dollar an Steuern einnehmen könnte. Der Vorschlag hat auch eine starke soziale Dimension, da er für die Umsetzung mit familiengeführten und indigenen landwirtschaftlichen Betrieben konzipiert ist. Jede Familie kann bis zu einem Hektar bewirtschaften, mit einem durchschnittlichen Ertrag von 1 Tonne Blüten pro Erntezyklus. Dies würde es jedem Erzeuger ermöglichen, laut den Befürwortern ein Einkommen von bis zu 200 Millionen Guaraní pro Jahr zu erzielen.

Derzeit exportiert die paraguayische Industriekette bereits Samen, Blüten und Mehrwertprodukte wie CBD-Öle, funktionelle Lebensmittel, Kosmetika und Nahrungsergänzungsmittel, hauptsächlich in die Märkte der Vereinigten Staaten, Europas und Asiens. Die Möglichkeit, Produkte mit reguliertem THC-Gehalt aufzunehmen, würde laut CCIP neue Exportkategorien eröffnen, darunter hochreine Extrakte, Pre-Rolls für Erwachsene, Gummibärchen mit THC und andere Produkte, die international stark nachgefragt sind.

1 US-Dollar entspricht 7.223,99 Paraguayischer Guaraní

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