Ein brasilianisches Bundesgericht verurteilte am Dienstag (16.) den ehemaligen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro zur Zahlung von 1 Million Reais (188.865 US-Dollar) Schadenersatz wegen kollektiver moralischer Schädigung aufgrund rassistischer Äußerungen, die er während seiner Amtszeit getätigt hatte. Auslöser für die Untersuchung waren Bolsonaros Äußerungen gegenüber einem schwarzen Anhänger, der ihn im Mai 2021 angesprochen und um ein Foto gebeten hatte. Der ehemalige Präsident scherzte, er sehe eine Kakerlake im Haar des Mannes. Außerdem verglich er dessen Frisur mit einer „Kakerlakenbrutstätte” und unterstellte damit, das Haar sei unsauber.
Bolsonaros Anwaltsteam reagierte nicht sofort auf Anfragen nach einer Stellungnahme. Seine Verteidigung hatte zuvor gegenüber den Medien erklärt, dass die Äußerungen des ehemaligen Staatschefs als Witze und nicht als rassistische Äußerungen gemeint waren, und jegliche Absicht, jemanden zu beleidigen, zurückgewiesen. Das Urteil erging weniger als eine Woche, nachdem der Oberste Gerichtshof Brasiliens Bolsonaro zu 27 Jahren und drei Monaten Haft verurteilt hatte, weil er einen Staatsstreich versucht hatte, als er 2022 seine Wiederwahl verlor. Die Gerichtsentscheidung vom Dienstag fällt auch mit der Einweisung Bolsonaros in ein Krankenhaus in Brasília zusammen, nachdem er in seiner Residenz, wo er unter Hausarrest steht, erkrankt war.
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