Lateinamerika verzeichnet mehr als 80 % der Angriffe auf Umweltaktivisten

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Die Zunahme der Angriffe auf diejenigen, die Wälder, Wasser und Biodiversität schützen, spiegelt einen besorgniserregenden Trend in der Region wider (Foto: Arturo Sotillo/Flickr/CC)
Datum: 18. September 2025
Uhrzeit: 14:23 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Im Jahr 2024 wurden in Lateinamerika mehr als 80 % der weltweit begangenen Morde und Verschleppungen von Umweltschützern verzeichnet, wobei Kolumbien, Guatemala und Mexiko zu den gefährlichsten Ländern zählen. Dieses Phänomen gefährdet direkt die Verpflichtungen der Agenda 2030 und der SDGs in Bezug auf Klima, Ökosysteme und Gerechtigkeit. Die Zunahme der Angriffe auf diejenigen, die Wälder, Wasser und Biodiversität schützen, spiegelt einen besorgniserregenden Trend in der Region wider. Mit der COP30 am Horizont bestätigen die Daten, dass es ohne Sicherheit für die Aktivisten unmöglich sein wird, die Ziele der SDGs 13, 15 und 16 zu erreichen. Die Auswirkungen betreffen nicht nur die Ökosysteme, sondern auch indigene und ländliche Gemeinschaften, deren Überleben davon abhängt.

Kolumbien, Guatemala und Mexiko sind am stärksten von der Gewalt betroffen

In Kolumbien gab es im vergangenen Jahr 48 Fälle von Morden oder Verschleppungen von Umweltaktivisten, in Guatemala waren es 20 und in Mexiko 18, wobei in Guatemala im Vergleich zu 2023 ein drastischer Anstieg zu verzeichnen war. Auf die Region entfallen mehr als vier Fünftel der weltweiten Angriffe. Die mit Territorialkonflikten und Rohstoffabbau verbundene Gewalt untergräbt die internationale Glaubwürdigkeit der lateinamerikanischen Länder.

Direkte Auswirkungen auf die SDGs

Die Situation wirkt sich auf SDG 15 (Landökosysteme), SDG 13 (Klimaschutz) und SDG 16 (starke Institutionen) aus, da sie die weit verbreitete Straflosigkeit widerspiegelt. Ein Drittel der Opfer waren indigene Menschen, obwohl diese Gruppe nur 6 % der regionalen Bevölkerung ausmacht. Der mangelnde Schutz indigener Gemeinschaften vervielfacht das Risiko, dass Wälder und wichtige Biodiversität bis 2030 verloren gehen.

Strukturelle Ursachen und gemeinsame Muster

Die Angriffe sind eine Reaktion auf die Ausweitung der Agrarindustrie, des Bergbaus und der illegalen Wirtschaft. Das Fehlen von Frühwarnsystemen und die schwache Durchsetzung internationaler Standards verschärfen die Straflosigkeit. Ohne Gerechtigkeit und echten Schutz wird Nachhaltigkeit in der Region zu einem unerreichbaren Ziel.

Was ist bis 2030 zu erwarten?

Die nächsten Monate werden entscheidend dafür sein, ob die Regierungen ihre Verpflichtungen in wirksame Politik umsetzen. Der internationale Druck sowie die Notwendigkeit, Umweltziele zu erreichen, zwingen dazu, Schutzmaßnahmen, Transparenz in sozioökologischen Konflikten und die Finanzierung von Verteidigungsprogrammen zu verabschieden. Der Countdown bis 2030 erfordert, dass Versprechen in die Tat umgesetzt werden, mit überprüfbaren Budgets und Zeitplänen. Lateinamerika wird die Agenda 2030 nicht erfüllen können, wenn es weiterhin die gefährlichste Region für Naturschützer bleibt. Der Schutz von Umweltaktivisten ist eine unverzichtbare Voraussetzung für die Gewährleistung von Nachhaltigkeit, sozialem Frieden und der internationalen Glaubwürdigkeit der Klimaschutzverpflichtungen.

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