Das große Fazit: Tops und Flops der CONMEBOL-Quali zur WM 2026

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Die CONMEBOL-Qualifikation für die WM 2026 hat erneut für dramatische Momente gesorgt (Foto: Pixabay)
Datum: 25. September 2025
Uhrzeit: 19:31 Uhr
Ressorts: Lateinamerika, Sport
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die CONMEBOL-Qualifikation für die WM 2026 ist vorbei – und sie hat einmal mehr für dramatische Momente gesorgt. Dabei präsentierten sich manche Teams in Topform, andere blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück. Grundsätzlich zeigte die Qualifikation eindrucksvoll, wer in Südamerika derzeit zu den Spitzenmannschaften gehört – und wer ein bitteres Flop hinnehmen musste.

Bolivien endlich wieder auf WM-Kurs

Trotz eines holprigen Starts mit vier Niederlagen in ebenso vielen Spielen schrieb Bolivien am Ende eine der schönsten Geschichten der südamerikanischen WM-Qualifikation. Angeführt vom offensiven Mittelfeldspieler Miguelito, der mit sieben Treffern zu Boliviens Top-Torjäger der Quali avancierte, hielt das junge Team von Oscar Villegas Kurs Richtung WM. Am dramatischen letzten Spieltag gab es dann die Krönung: : Ein sensationeller 1:0-Heimsieg gegen Brasilien sicherte La Verde den siebten Platz und das Ticket für das FIFA-Play-off-Turnier. Venezuela dagegen ließ eine 2:1-Führung gegen Kolumbien aus den Händen gleiten und unterlag schließlich 3:6 vor fassungslosen Fans im Estadio Monumental de Maturín.

Boliviens Chancen auf die erste WM-Teilnahme seit 1994 sind alles andere als schlecht – zumindest laut Wettanbietern ohne LUGAS und ohne Risiko beim Tippen. Beim FIFA Play-off-Turnier im März kommenden Jahres gehört Bolivien nämlich zum Favoriten auf eines der zwei verbliebenen WM-Tickets. Insgesamt treten hier sechs Teams gegeneinander an, und zwar: zwei Teams aus CONCACAF, je eins aus AFC, CAF, CONMEBOL (Bolivien) und OFC (Neukaledonien). Die restlichen Teilnehmer werden zwar erst im November bekannt sein, aber Bolivien wird allem Anschein nach das Halbfinale überspringen – als eines der zwei bestplatzierten Teams in der FIFA-Rangliste.

Ecuador glänzt in der WM-Qualifikation

Mit dem zweiten Platz in der südamerikanischen WM-Quali kann Ecuador mehr als zufrieden sein – besonders angesichts des dreipunkte Abzugs, mit dem das Team in die Qualifikation gestartet war. Unter Trainer Sebastián Beccacece überzeugte die Mannschaft vor allem defensiv und kassierte im gesamten Wettbewerb nur fünf Gegentore, der mit Abstand beste Wert aller Teilnehmer. Auf dem Platz präsentierte sich Ecuador als gut organisierte, disziplinierte Einheit, die selbst gegen starke Gegner kaum Schwächen zeigte.

Erfahrene Leistungsträger wie Enner Valencia, Ecuadors Top-Torjäger mit sechs Treffern, oder Pervis Estupiñán verbinden sich ideal mit jungen Talenten wie Willian Pacho und Moisés Caicedo. Nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der WM in Katar darf man angesichts dieser Mischung und der starken Quali-Leistungen nun optimistisch in Richtung WM 2026 blicken.

Chile bleibt im freien Fall

Mit nur zwei Siegen, elf Punkten und dem letzten Platz in der Tabelle endet Chiles WM-Qualifikation erneut enttäuschend. Der einst stolze Fußballstaat Südamerikas, der 2015 und 2016 mit zwei Copa-América-Titeln glänzte, verpasst damit zum dritten Mal in Folge die Endrunde. Trotz eines Kaders mit namhaften Akteuren wie Ben Brereton Díaz oder Guillermo Maripán konnte das Team weder Konstanz noch Kreativität zeigen. Auf dem Platz wirkt Chile heute weit entfernt von der dynamischen, aggressiven Spielweise vergangener Tage – die stolze Ära unter Bielsa und Sampaoli scheint endgültig vorbei.

Die Gründe für den Niedergang liegen tiefer: Überalterte Schlüsselspieler, fehlende Nachwuchsförderung und strukturelle Probleme im Verband belasten die Mannschaft. Selbst bei der letztjährigen Copa América scheiterte Chile bereits in der Gruppenphase, das schlechteste Abschneiden seit 2004. Von maroden Trainingsbedingungen bis zu mangelhafter Planung fehlt es an Grundlagen, um an alte Erfolge anzuknüpfen. Der einstige Fußballgigant steckt fest in einer Krise, aus der ein langfristiger Wiederaufbau dringend notwendig ist.

Eine Quali zum Vergessen für Brasilien

Brasilien hat das Ticket für die WM 2026 zwar gelöst, doch die Qualifikationsrunde verlief so schwach wie nie zuvor. Mit nur 28 Punkten und Rang fünf erzielte die Seleção das schlechteste Ergebnis seit Einführung des aktuellen Formats 1996. Drei Trainerwechsel, darunter der Start unter Fernando Diniz und der Schlusspunkt mit Carlo Ancelotti, hinterließen ihre Spuren. Besonders schmerzhaft war die 1:4-Pleite gegen Argentinien im März – die höchste Niederlage in diesem Wettbewerb.

Neben diesen Ergebnissen offenbarte die Seleção vor allem spielerische Probleme: fehlende Konstanz, schwankende Leistungen und ein Mangel an Kreativität im Angriff. Trotz individueller Klasse wirkte die Mannschaft selten als Einheit. Dass Brasilien bei der WM 2026 dennoch als eines der Topteams gesetzt sein wird, verdankt es weniger der Quali-Form, sondern vor allem seiner traditionell hohen Position in der FIFA-Weltrangliste.

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