Afrikanische Riesenschnecke breitet sich auf Kuba wieder aus

schnecke

Die "Afrikanische Riesenschnecke" (Achatina fulica), auch "Große Achatschnecke" genannt, ist äußerst schädlich (Foto: Prefeitura de Timbó)
Datum: 06. Oktober 2025
Uhrzeit: 15:03 Uhr
Ressorts: Kuba, Natur & Umwelt
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die „Afrikanische Riesenschnecke“, die als eine der hundert schädlichsten invasiven Arten der Welt gilt, hat sich in den städtischen und ländlichen Gebieten Kubas wieder stark ausgebreitet. Nach einer intensiven Medien- und Gesundheitskampagne, die sie damals zum zentralen Thema im Fernsehen und in der Presse machte, ist die Alarmstimmung verflogen, und die „Große Achatschnecke“ breitet sich ungebremst aus, in einem Kontext, der durch schwache Umweltkontrollmaßnahmen gekennzeichnet ist. Der Fall spiegelt ein wiederkehrendes Muster im kommunistisch regierten Land wider: Offizielle Kampagnen, die mit großem Propagandaeinsatz beginnen und nach einiger Zeit in Vergessenheit geraten, ohne nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.

Intensive, aber kurzlebige Kampagnen

Auf Kuba beginnen institutionelle Offensiven in der Regel mit einem überwältigenden Medienrummel, um dann schnell wieder zu verpuffen. So war es auch beim Kampf gegen die „Afrikanische Riesenschnecke“, die anfangs als eine Gesundheits- und Agrarbedrohung ersten Ranges dargestellt wurde. Wenige Jahre später ist die Schnecke jedoch wieder ein alltäglicher Anblick auf Straßen und Höfen. Dieses Muster ist nicht neu. Man denke nur daran, wie nach der symbolträchtigen Alphabetisierungskampagne von 1961, die als historischer Erfolg galt, in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche Jahrespläne aufgestellt wurden, die jedoch selten ihre Ziele erreichten. Von einem Staatsfeind Nummer eins hat sich die „Afrikanische Riesenschnecke“ zu einem Teil des kubanischen Alltags entwickelt, ohne dass es einen wirksamen Plan zu ihrer Ausrottung gibt.

Eine Bedrohung für Gesundheit und Landwirtschaft

Die „Afrikanische Riesenschnecke“ (Achatina fulica), auch „Große Achatschnecke“ genannt, ist äußerst schädlich. Sie ernährt sich von einer Vielzahl von Nutzpflanzen, wodurch die landwirtschaftliche Produktion gefährdet ist, und ist Träger von Parasiten, die beim Menschen schwere Krankheiten wie die eosinophile Meningoenzephalitis verursachen können. Die Schnecke wurde 2014 vermutlich von Touristen für religiöse Rituale nach Kuba eingeschleppt und verbreitete sich dank ihrer außergewöhnlichen Fortpflanzungsfähigkeit und dem Fehlen natürlicher Feinde auf der Insel rasch. Derzeit konzentriert sich der Großteil der Gesundheitskommunikationsstrategie in Kuba auf die Mücke Aedes aegypti, die Dengue-Fieber und andere Krankheiten überträgt. Präventionsbotschaften werden im Fernsehen, im Radio und in öffentlichen Räumen wiederholt, wodurch andere Bedrohungen, darunter die „Afrikanische Riesenschnecke“, in den Hintergrund geraten. Der Verlust der Kontinuität der Kampagnen führt zu einem Szenario anhaltender Gesundheits- und Agrarrisiken, dessen Folgen sich in den kommenden Jahren vervielfachen können, wenn keine systematischen und langfristigen Kontrollmaßnahmen ergriffen werden.

Ein Problem, das Beständigkeit erfordert

Das Wiederauftreten der „Afrikanischen Riesenschnecke“ verdeutlicht die Schwierigkeit, Präventionskampagnen auf Kuba aufrechtzuerhalten, und die Notwendigkeit, von Medienkampagnen zu nachhaltigen Umweltmanagementplänenüberzugehen. Die Erfahrung zeigt, dass sich dieser Schädling in Parks, Gärten und auf Feldern weiter vermehren wird, solange keine konsequenten Folgemaßnahmen ergriffen werden.

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