Die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft ist ein Fußballwettbewerb für Fußball-Männer-Nationalmannschaften. Alle vier Jahre können sich die Mannschaften für die Endrunde der Weltmeisterschaft qualifizieren. Die nächste Endrunde wird im Juni und Juli 2026 in Kanada, Mexiko und den USA ausgetragen. Während Mexiko sich darauf vorbereitet, die FIFA-Weltmeisterschaft 2026 mit auszurichten – ein Großereignis, das voraussichtlich viele Menschen in die Stadien locken wird –, herrscht große Begeisterung über die wirtschaftlichen Vorteile und die weltweite Aufmerksamkeit. Allerdings gibt es Bedenken hinsichtlich eines möglichen Anstiegs des Kindersextourismus, durch den schutzbedürftige Kinder ausgebeutet werden könnten, insbesondere angesichts der bestehenden Probleme Mexikos mit Menschenhandel. Im September 2025 kündigten UNICEF Mexiko und der Bürgerrat für Sicherheit und Gerechtigkeit eine Partnerschaft zum Schutz junger Menschen an. Die Partnerschaft zielt darauf ab, das Bewusstsein zu schärfen, Daten auszutauschen und die Überwachung des Kindersextourismus zu verbessern, der während großer Sportveranstaltungen tendenziell zunimmt. Gabriela González, Direktorin des nationalen Programms Mexikos gegen Menschenhandel, sagte kürzlich, dass die Weltmeisterschaft das Risiko der sexuellen Ausbeutung von Kindern erheblich erhöhen könnte.
Amnesty International hat darauf hingewiesen, dass der Slogan der FIFA „Fußball verbindet die Welt“ in von Gewalt betroffenen Gebieten nicht zutrifft. Veranstaltungen wie die Weltmeisterschaft können soziale Probleme verschärfen und Menschenhandelsnetzwerken Deckung bieten. Mexiko, wo 13 Spiele in Mexiko-Stadt, Guadalajara und Monterrey (Nuevo León) in Stadien mit bis zu 46.300 Plätzen ausgetragen werden, ist besonders gefährdet. Diese Städte sind bereits für Ausbeutung bekannt, die durch ihre Lage in der Nähe der Grenze und etablierte Menschenhandelsrouten noch verschlimmert wird. Laut der Internationalen Organisation für Migration dienen etwa 20 % der 600 Millionen internationalen Reisen pro Jahr sexuellen Zwecken, und etwa 3 % davon haben pädophile Absichten – das bedeutet, dass möglicherweise über drei Millionen Sexualstraftäter unterwegs sind. In Mexiko ist die Lage kritisch. Von Januar 2015 bis Februar 2025 wurden laut offiziellen Aufzeichnungen 2.835 Kinder und Jugendliche als Opfer von Menschenhandel in Fällen der allgemeinen Gerichtsbarkeit registriert, wobei die tatsächliche Zahl wahrscheinlich viel höher liegt. SIPINNA (Sistema Nacional de Proteção Integral de Crianças, Adolescentes e Meninos e Meninas) schätzt, dass über 20.000 Minderjährige vom Sextourismus betroffen sind, wobei 36 % der Täter aus den Vereinigten Staaten und Kanada stammen.
Eine Studie von SECTUR aus dem Jahr 2024, an der 115.086 Minderjährige in ganz Mexiko teilnahmen, ergab, dass 40 % glauben, dass Kinder von Erwachsenen zu sexuellen Handlungen gezwungen werden können – was eine beunruhigende Realität widerspiegelt. Besonders gefährdet sind Kinder, die in Armut leben und ausgebeutet werden und oft unbeaufsichtigt in belebten Gegenden zurückgelassen werden. Mexiko hat eine der höchsten Raten sexueller Gewalt und Menschenhandel weltweit, und oft sind Familienmitglieder daran beteiligt, was es aus Angst schwierig macht, Vorfälle zu melden. UNODC definiert Kindersextourismus als Reisen zum Zweck des sexuellen Kontakts mit Minderjährigen, was zu bleibenden Schäden führt: Verletzungen, sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV, Teenagerschwangerschaften und Traumata. Diejenigen, die diese Taten begehen, kommen aus allen Gesellschaftsschichten, von Führungskräften bis hin zu Reisenden aus der Mittelschicht. Einige sind „Sextouristen”, die anonym minderjährige Opfer ausnutzen, während andere bevorzugt pädophile Neigungen haben und sich auf Kinder konzentrieren. Trotz dieser Probleme stellt die mexikanische Tourismusbranche, die einen bedeutenden Beitrag zum BIP des Landes leistet, Instrumente zur Bekämpfung dieses Problems zur Verfügung. Viele Hotels halten sich an den Nationalen Verhaltenskodex zum Schutz von Kindern in Reise und Tourismus, schulen ihre Mitarbeiter darin, Menschenhandel zu erkennen und überprüfen die Ausweise von Gästen mit Minderjährigen.
Jüngste Änderungen des Allgemeinen Tourismusgesetzes verlangen einen Nachweis der Vormundschaft und sehen Strafen für Verstöße vor. Die Allianz für Kinderrechte und Sport wurde im November 2024 ins Leben gerufen. Mit Blick auf das Jahr 2026 betonen UNICEF und seine Kooperationspartner die Bedeutung der Meinung junger Menschen und eines sicheren Sportumfelds. Die Initiative „Generation 2026”, die vom Zentrum für Sport und Menschenrechte ins Leben gerufen wurde, empfiehlt in ihrem Bericht vom April 2025 proaktive Präventionsmaßnahmen, um Kinder vor potenzieller Misshandlung während des Wettbewerbs zu schützen. Der mexikanische Fußballverband hat beispielsweise Zusagen in Bezug auf Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels und zur Gleichstellung der Geschlechter gemacht. Solche Maßnahmen haben großes Gewicht, insbesondere wenn man touristische Hotspots betrachtet. Nehmen wir zum Beispiel Quintana Roo (einschließlich Cancún) und Jalisco (Heimat von Puerto Vallarta): Hier gibt es Berichte, wonach mehr als 37.000 bzw. 195.000 Kinder in oft unbezahlter Arbeit beschäftigt sind. Berichte von UNICEF beleuchten eine heikle Situation: Der Tourismus schafft Arbeitsplätze, kann aber gleichzeitig dazu beitragen, dass die Rechte in benachteiligten Gemeinden eingeschränkt werden. Wie María Elena Esparza Guevara, Präsidentin des Bürgerrats, in einem Interview im September erwähnte, bietet die Partnerschaft zwischen der Weltmeisterschaft und UNICEF einen frühen, notwendigen Schutz vor zunehmenden Gefahren. „Wir haben die Verantwortung, unsere Kinder zu schützen und gleichzeitig die besten Seiten Mexikos zu präsentieren“, erklärte sie entschieden.
Das Turnier 2026 bietet die Chance, die Welt zusammenzubringen, birgt jedoch auch das Potenzial, bestehende Schwachstellen aufzudecken. Durch gewissenhafte und strategische Vorbereitungen kann Mexiko etwas wirklich Bedeutendes erreichen: eine nachhaltige positive Wirkung, die weit über den Spielplatz hinausgeht und direkt den am stärksten gefährdeten Jugendlichen zugutekommt.
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