Die Awá sind ein kleines indigenes Volk, das im Bundesstaat Maranhão im Amazonasgebiet lebt. Sie sind eine der letzten beiden Gruppen von nomadischen Jägern und Sammlern in Brasilien.
Einige von ihnen sind unkontaktiert. Sie leben entweder in kleinen Familienzusammenschlüssen, außerhalb rechtlich anerkannter Gebiete, in den immer schneller schrumpfenden Wäldern Maranhãos, oder in einer Gruppe von etwa 40 Personen im Schutzgebiet Araribóia.
In den 1970er Jahren wurden in der Region beträchtliche Eisenerzvorkommen entdeckt. Daraufhin entstand das “Great Carajás Programme”, ein von der EU und der Weltbank gefördertes Entwicklungsprojekt, das unter anderem den Bau einer Mine und einer Eisenbahnstrecke beinhaltete.
Die Awá und andere unkontaktierte indigene Völker mussten mit ansehen, wie ihr Land einem beispiellosen Eindringen von Fremden aus der Außenwelt zum Opfer fiel. Heute haben Holzfäller und Siedler das Land der Awá im Visier: Erstere bahnen sich mit Bulldozern ihren Weg in den Wald und Letztere jagen das Wild, auf das die Awá angewiesen sind. Dadurch kommen die Awá in Kontakt mit Krankheiten und Gewalt.Mehrere große Viehzuchtbetriebe besiedeln weite Teile des Landes der Awá und haben bereits einen Großteil des Waldes zerstört. Ein brasilianischer Bundesrichter wird in Kürze entscheiden, ob sie das Land verlassen müssen.
Survival drängt die brasilianischen Behörden, alle Eindringlinge vom Land der Awá zu verbannen und kontinuierliche Maßnahmen zum Schutz des Gebietes zu ergreifen. Für ein Überleben der Awá ist es äußerst wichtig, dass ihr Lebensraum im Wald intakt bleibt und sie weder Krankheiten, die durch Eindringlinge übertragen werden, noch Gewalt ausgesetzt werden, die ein Kontakt mit der Außenwelt oft mit sich bringt.
Wir leben in den Tiefen des Waldes und werden immer weiter in die Enge getrieben, je näher die Weißen kommen. Wir sind ständig auf der Flucht. Ohne den Wald sind wir nichts und haben keine Möglichkeit zu überleben.
TO’O, MANN DER AWÁ
Quelle: Survival International
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