Mit der bevorstehenden FIFA-Weltmeisterschaft 2026 macht die USA Fußballfans weltweit ein bedeutendes Geschenk: ein vereinfachtes Visumverfahren, das Ticketinhabern eine unkomplizierte Einreise ermöglichen soll, damit sie keinen Moment verpassen. Präsident Donald Trump und FIFA-Präsident Gianni Infantino kündigten am 17. November 2025 den „FIFA Pass“ an, der Antragstellern eine vorrangige Bearbeitung verspricht. Damit wird der Befürchtung begegnet, dass die strengeren Einwanderungsbestimmungen der USA internationale Fans abschrecken könnten. Diese Initiative kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt für das Turnier, das vom 11. Juni bis 19. Juli 2026 gemeinsam von den USA, Mexiko und Kanada ausgerichtet wird. Mit einer beispiellosen Anzahl von 48 Mannschaften und 104 Spielen – damit ist es die größte Weltmeisterschaft aller Zeiten – rechnen die Organisatoren mit 5 bis 10 Millionen Besuchern, die die Stadien in ganz Nordamerika füllen werden. Elf der 16 Austragungsorte liegen in den USA, darunter wichtige Zentren wie Los Angeles, New York/New Jersey, Dallas und Miami, wo das Finale stattfinden wird. Bereits 34 Nationen haben sich qualifiziert, darunter Fußballgroßmächte wie Frankreich, Brasilien und Argentinien, was die Voraussetzungen für ein globales Ereignis schafft, das das 1994 in den USA ausgetragene Turnier in Bezug auf Zuschauerzahlen und wirtschaftliche Auswirkungen übertreffen könnte.
Der „FIFA Pass“: Lange Warteschlangen umgehen
Das „FIFA Prioritized Appointment Scheduling System“ ermöglicht es verifizierten Ticketkäufern – also denen, die ihre Tickets direkt über offizielle FIFA-Kanäle erworben haben – einen beschleunigten Termin für ihr Visuminterview bei US-Botschaften und -Konsulaten weltweit zu beantragen. Bei der Ankündigung im Oval Office bezeichnete Trump zusammen mit Infantino, Außenminister Marco Rubio und Heimatschutzministerin Kristi Noem dies als „bahnbrechende Neuerung” für begeisterte Fans. Er erklärte, dass dies „Ticketinhabern mit langen Wartezeiten die Möglichkeit gibt, einen vorrangigen Termin zu beantragen”, und forderte alle auf, „sich sofort zu bewerben”, um mögliche Verzögerungen zu vermeiden. Infantino unterstützte dies und hob die Rolle des Programms hervor, das den Teilnehmern „die besten Bedingungen“ biete. „Mit diesem FIFA Pass können wir sicherstellen, dass diejenigen, die ein Ticket kaufen – also echte Fußballfans – die FIFA Weltmeisterschaft 2026 besuchen können”, erklärte er und prognostizierte, dass der Ticketverkauf 6 bis 7 Millionen erreichen könnte. Um den erwarteten Andrang zu bewältigen, hat das Außenministerium weltweit über 400 zusätzliche Konsularbeamte eingesetzt und damit die Zahl der Mitarbeiter in den für die Bearbeitung der Anträge zuständigen Botschaften effektiv verdoppelt.
Die Regierung dämpfte jedoch schnell die Erwartungen. Wie Rubio während der Pressekonferenz klarstellte: „Ihr Ticket ist kein Visum.“ Das Programm bringt die Antragsteller lediglich nach vorne, aber sie müssen dennoch vollständige Hintergrundüberprüfungen und Interviews durchlaufen und können aufgrund von Standardkriterien wie Sicherheitsrisiken oder früheren Verstößen immer noch abgelehnt werden. Diese Erinnerung unterstreicht die Grenzen des Programms: Es ist ein Instrument, das die Reise erleichtern soll, aber keine vollständige Befreiung von den strengeren Einwanderungsbestimmungen unter Trump.
Spannungen bewältigen: Von Verboten zur Fußball-Diplomatie
Die Ankündigung erfolgt inmitten einer verstärkten Überprüfung der Einreisebestimmungen der USA. Seit Anfang Juni 2025 hatte die Trump-Regierung Einreiseverbote für Bürger aus 12 Ländern – hauptsächlich in Afrika und im Nahen Osten – verhängt und sieben weiteren Ländern Beschränkungen auferlegt, wobei sie sich auf nationale Sicherheitsbedenken berief. Obwohl Beamte versicherten, dass die WM-Teams davon ausgenommen seien, sind bereits einige Probleme aufgetreten. So musste beispielsweise die senegalesische Frauenbasketballmannschaft Ende Juni wegen Visaverzögerungen ein Trainingslager in den USA absagen – ein deutliches Beispiel dafür, dass selbst Sportaustausche mit Herausforderungen konfrontiert sein können. Kritiker, darunter auch Befürworter von Einwanderern, halten den FIFA-Pass für eine nur teilweise Lösung. Da die Wartezeiten für US-Touristenvisa in stark nachgefragten Regionen wie Südasien und Lateinamerika bereits sehr lang sind, könnte das Programm die konsularischen Ressourcen in anderen Regionen belasten. Trump, der sich nie scheut, Kontroversen zu provozieren, hat ebenfalls potenzielle Probleme aufgeworfen, indem er damit drohte, Spiele aus „problematischen” Austragungsorten zu verlegen. Er erwähnte ausdrücklich Seattle, wo unter dem progressiven Bürgermeister sechs Spiele stattfinden sollen, und warnte: „Wenn wir glauben, dass es Probleme geben wird, würde ich Gianni bitten, das Spiel in eine andere Stadt zu verlegen.”
Solche Kommentare stießen bei lokalen Beamten auf Widerstand. Obwohl die endgültige Entscheidung über die Austragungsorte bei der FIFA liegt, deutet dieser Schritt auf einen pragmatischen Ansatz in der Diplomatie hin. Die FIFA 2026 Task Force des Weißen Hauses, die Anfang dieses Jahres per Durchführungsverordnung ins Leben gerufen wurde, koordiniert Infrastrukturverbesserungen und Tourismusinitiativen und stellt die Veranstaltung als „einmalige Gelegenheit“ dar, die mit dem 250-jährigen Jubiläum der USA im Jahr 2026 zusammenfällt. Infantino, der seit Trumps Amtseinführung im Januar regelmäßig im Weißen Haus zu Gast ist, lobt diese Zusammenarbeit als gutes Beispiel dafür, wie Sport und Diplomatie Hand in Hand gehen können.
Was bedeutet das für Fans und den weltweiten Fußball?
Für Fans, die Messi in Miami oder Mbappé in Manhattan sehen möchten, bietet der FIFA Pass eine wertvolle Abkürzung. Die Anträge werden über ein spezielles Portal bearbeitet, das die Ticketüberprüfung mit Visumterminen verknüpft und so die Wartezeiten in bestimmten Fällen von sechs Monaten auf nur wenige Wochen verkürzen kann. Bereits qualifizierte Mannschaften, wie die Gastgeberländer und große Favoriten wie die US-amerikanische Herrenmannschaft, zeigen große Begeisterung, und die Auslosung am 5. Dezember in Washington, D.C., dürfte für erhebliche Aufregung sorgen. Wirtschaftlich gesehen sind die potenziellen Vorteile enorm: Das Turnier könnte der US-Wirtschaft 5 Milliarden Dollar einbringen und Hotels, Fluggesellschaften und lokalen Unternehmen in den Austragungsstädten von Atlanta bis Vancouver zugutekommen. Der Erfolg hängt jedoch von einer effektiven Umsetzung ab. Wenn der Pass wie vorgesehen funktioniert, könnte er die Sorgen über die Isolation der USA zerstreuen und Fußballstadien in Orte des kulturellen Austauschs verwandeln. Wenn es hingegen zu Problemen oder Verzögerungen kommt, könnte dies den Ruf der Weltmeisterschaft beeinträchtigen und von zukünftigen Großveranstaltungen abschrecken. Wie Trump bereits feststellte, bricht der Ticketverkauf bereits alle Rekorde. Da die weltweite Aufmerksamkeit auf die USA gerichtet ist, besteht die Chance, sowohl auf dem Spielfeld erfolgreich zu sein als auch zu zeigen, dass die Liebe zum Spiel die Menschen zusammenbringen kann, selbst in Zeiten der Spaltung. Fans sollten sich also Tickets sichern, das Portal besuchen und mit der Planung beginnen. Das Turnier beginnt in nur sieben Monaten, und das Visumverfahren könnte jetzt etwas einfacher sein.
