Lateinamerika: Israel stärkt Bündnis mit Paraguay

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Viele Jahre lang hatte Paraguay das Image eines isolierten, nicht integrierten Landes, das praktisch nur Beobachter war (Foto: UnsleberHartmut)
Datum: 26. November 2025
Uhrzeit: 13:14 Uhr
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Autor: Redaktion
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Israel hat am Montag (24.) seine Allianz mit Paraguay, einem seiner Verbündeten in Südamerika, durch den Besuch seines Außenministers Gideon Saar gestärkt. Der Besuch diente als Rahmen für die Unterzeichnung eines bilateralen Abkommens über Verteidigung und Sicherheit, das die Bereitstellung von Ausrüstung und Ausbildung umfasst und Teil einer Reise des Ministers nach Lateinamerika ist, die auch Argentinien umfasst. Bei seinem ersten Besuch in Asunción traf Saar im Präsidentenpalast mit dem Staatschef des Landes, Santiago Peña, zusammen. „Dieser Besuch bekräftigt den hervorragenden Stand unserer bilateralen Beziehungen und unser Engagement, die Zusammenarbeit in strategischen Bereichen für die Entwicklung beider Völker weiter auszubauen“, schrieb Peña auf seinem X-Account. Während einer Pressekonferenz im Außenministerium, wo er sich anschließend mit seinem Amtskollegen Rubén Ramírez traf, dankte Saar für die, wie er es nannte, „feste und beständige“ Unterstützung Paraguays für sein Land.

Saar dankte Paraguay für die Unterstützung seiner Operationen im Gazastreifen seit 2023 sowie für die Entscheidung von Peña, seine Botschaft im vergangenen Dezember von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, und für die historische Unterstützung der Gründung Israels in den Vereinten Nationen im Jahr 1947. Beide Außenminister leiteten eine Zeremonie zur Unterzeichnung zweier Abkommen über Verteidigung und Sicherheit, an der auch Verteidigungsminister Óscar González teilnahm, der das erste Dokument unterzeichnete. Insbesondere sieht das Memorandum of Understanding die Stärkung der „Kapazitäten” in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit durch den Austausch von Informationen, den Verkauf von Ausrüstung und Dienstleistungen sowie gemeinsame militärische Ausbildungsmaßnahmen vor. Die beiden Regierungen unterzeichneten außerdem ein Memorandum über die Zusammenarbeit in diplomatischen Angelegenheiten, das unter anderem Ausbildungsprogramme in Bereichen wie öffentliche Diplomatie, Länderbranding, Krisenkommunikation und künstliche Intelligenz umfasst.

Terrorismus

Auf der Pressekonferenz verteidigte Saar einen Luftangriff, den Israel am Sonntag gegen einen Vorort von Beirut geflogen hatte und bei dem der Militärchef der Hisbollah, Ali Tabatabai, ums Leben kam. Nach Ansicht des Chefs der israelischen Diplomatie ist „die Welt ohne Tabatabai ein besserer Ort”, und er bekräftigte, dass die Operationen der Verteidigungskräfte seines Landes „keine Verletzung der Souveränität des Libanon darstellen”. In diesem Zusammenhang bezeichnete er den Militärchef der Hisbollah als „Massenmörder” und warf ihm vor, „Terroranschläge gegen Israel” angeführt und „die Bemühungen zum Wiederaufbau” der von ihm so bezeichneten „Terrorarmee der Hisbollah” angeführt zu haben. Andererseits warnte er, dass sein Land „mit aller Härte“ reagieren werde, sollte es zu einer „Verletzung des Waffenstillstands“ durch die islamistische Gruppe Hamas im Gazastreifen kommen. Saar fügte hinzu, dass man gerne einen „vollständigen Waffenstillstand“ aufrechterhalten würde, behauptete jedoch, dass israelische Soldaten „im Gazastreifen immer wieder angegriffen werden“.

In einer Rede während einer Sondersitzung beider Kammern des Kongresses, die er nach einem Treffen mit den Vorsitzenden des Senats und des Abgeordnetenhauses, Basilio Núñez und Raúl Latorre, hielt, beschuldigte der Außenminister Israels Venezuela, die „Verbindungsstelle“ in Südamerika für die islamistischen Gruppen Hisbollah und Hamas sowie für die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen zu sein, die er als „Terrorstaaten“ im Nahen Osten bezeichnete. „In Südamerika bauen Kriminelle Allianzen des Drogenterrorismus mit dem Nahen Osten auf. Die Verbindung dieses Netzwerks ist Venezuela”, erklärte Saar laut der offiziellen Übersetzung seiner Rede. Nach seinem Besuch in Paraguay reise Saar am Dienstag nach Buenos Aires, wo er sich mit dem argentinischen Präsidenten Javier Milei getroiffen hat.

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