Ein neuer Bericht über die Lage des Luxustourismus in fünf wichtigen lateinamerikanischen Märkten – Brasilien, Kolumbien, Costa Rica, Mexiko und der Dominikanischen Republik (Latin America’s Luxury Tourism Landscape Research Report), erstellt von Hyatt Inclusive Collection – zeigt ein starkes Wachstum der Branche, Veränderungen in den Präferenzen der Reisenden und eine Zunahme der Investitionsmöglichkeiten, insbesondere im sich entwickelnden Luxussegment in Brasilien. Der Luxustourismussektor entwickelt sich in Brasilien weiter, wobei der typische Reisende der gehobenen Klasse als Frau zwischen 30 und 49 Jahren identifiziert wird, die Wert auf Wellness, Kultur und Gastronomie legt. Diese Zielgruppe bevorzugt 4- bis 5-Sterne-Unterkünfte, die persönlichen Service, emotionale Bindung und exklusive, auf Erzählungen basierende Erlebnisse bieten.
Die Reife des Marktes variiert je nach Region
Mexiko, Costa Rica und die Dominikanische Republik zeichnen sich durch ihre reifen, standardisierten und international integrierten Luxusmärkte aus. Im Gegensatz dazu weisen Brasilien und Kolumbien weniger konsolidierte, aber dennoch vielversprechende Umgebungen auf – insbesondere für internationale Marken, die bereit sind, in lokale Partnerschaften und kulturell relevante Erlebnisse zu investieren. In diesen aufstrebenden Märkten ist der Vorteil der Vorreiterrolle noch möglich, insbesondere in sekundären Reisezielen mit starken ökologischen und kulturellen Attraktionen. Obwohl Brasilien die größte Volkswirtschaft der Region ist, bleibt es der am wenigsten konsolidierte Markt für Luxushotellerie, wobei unabhängige Hotels 60 % des Gesamtangebots ausmachen und die Investitionen stark auf den Südosten und Süden des Landes konzentriert sind. Das in anderen Teilen der Region weit verbreitete All-inclusive-Modell ist in Brasilien relativ wenig entwickelt.
Das Investitionsklima in Brasilien wird jedoch zunehmend günstiger. Das Land belegte im ersten Halbjahr 2024 den zweiten Platz unter den größten globalen FDI-Destinationen und zog laut Daten der OECD 32 Milliarden US-Dollar an. Die ausländischen Investitionen im Tourismusbereich erreichten 2024 360 Millionen US-Dollar und übertrafen damit laut dem Ministerium für Tourismus deutlich die Zahlen von 2023. Auch die Zahl der internationalen Besucher steigt rapide an. Brasilien empfing 2024 mehr als sechs Millionen ausländische Touristen, was einem Anstieg von 15 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Januar 2025 wurde mit fast 1,5 Millionen internationalen Besuchern ein neuer Monatsrekord aufgestellt – ein Anstieg von 55 % gegenüber Januar 2024. Argentinien war der wichtigste Quellmarkt (1,9 Millionen Touristen), gefolgt von den Vereinigten Staaten (728.000), Chile (653.000) und den Nachbarländern Paraguay und Uruguay (zusammen mehr als 853.000). Mehr als 1,2 Millionen Europäer besuchten das Land zwischen Januar und Oktober 2024, was einem Anstieg von 21 % entspricht.
Nach Angaben des Tourismusministeriums erzielte der brasilianische Tourismussektor 2024 einen Rekordumsatz von 207 Milliarden R$ (~37 Milliarden US$), wobei internationale Reisende ein Fünftel dieses Gesamtumsatzes ausmachten – der höchste Stand seit 15 Jahren. Trotz dieses Wachstums dominiert weiterhin der Inlandstourismus mit einem Anteil von 80 % am Gesamtumsatz. Das Luxussegment bleibt besonders vielversprechend. Mit einem Wert von 80 Milliarden R$ (~14,4 Milliarden US$) im Jahr 2023 soll es laut Bain & Company bis 2030 130 Milliarden R$ (~23,4 Milliarden US$) erreichen. Der aktuelle Trend deutet darauf hin, dass der Luxustourismus in Lateinamerika über die Infrastruktur hinausgeht und den Schwerpunkt auf die Fähigkeit der Reiseziele legt, die Erwartungen der Reisenden in Bezug auf Wohlbefinden, Nachhaltigkeit und Authentizität zu erfüllen. „Heute suchen anspruchsvolle Reisende mehr als nur materiellen Komfort; sie wollen einen tieferen emotionalen Wert, der auf Wohlbefinden, kultureller Verbundenheit und Nachhaltigkeit basiert. Sie bevorzugen Reiseziele, die Exklusivität und Raffinesse mit Authentizität und menschlicher Verbundenheit verbinden“, sagte Antonio Fungairino, Leiter der Entwicklungsabteilung für Lateinamerika und die Karibik.
Investitionsmöglichkeiten im Bereich des gehobenen Gastgewerbes
Die brasilianische Luxushotelllandschaft umfasst internationale Marken, nationale Ketten und einzigartige unabhängige Häuser. Naturorientierte Reiseziele sind besonders stark: Laut der Brazilian Luxury Travel Association (BLTA) verzeichnen Hotels in ländlichen und natürlichen Gebieten höhere jährliche Auslastungsraten als ihre Pendants an der Küste oder in den Städten. Zu den wichtigsten Luxusdestinationen zählen Rio de Janeiro, Foz do Iguaçu, Manaus, das Pantanal und Maranhão, wobei sich bereits etablierte Hotspots wie Fernando de Noronha, das Pantanal und Gramado weiterhin als strategisch vielversprechend erweisen. Zu den Zeiten mit der höchsten Nachfrage zählen Silvester, Karneval, Hochzeiten und Firmenveranstaltungen. Auch Nachhaltigkeit prägt das Marktverhalten: 64 % der Luxushotels und 80 % der Reiseveranstalter unterstützen gemeinnützige Initiativen. Der Norden und Nordosten Brasiliens bieten große Chancen für Projekte im Bereich Klimatourismus und regenerativer Tourismus – Gebiete mit großem Potenzial, die jedoch langfristige Planung, solide Regierungsbeziehungen und fundiertes juristisches Fachwissen erfordern.
Staatliche Unterstützung und Infrastrukturentwicklung
Staatliche Mechanismen wie Fungetur sowie Partnerschaften mit der IDB, der UNWTO und den staatlichen Tourismusbehörden verbessern den Zugang zu Finanzmitteln und fördern eine nachhaltige Entwicklung. Die neue nationale Branding-Initiative hebt die Vielfalt und die Umweltverantwortung des Landes hervor. Dennoch bestehen weiterhin Herausforderungen. Investoren sehen sich nach wie vor mit übermäßiger Bürokratie, komplexen Steuervorschriften und Rechtsunsicherheit konfrontiert – insbesondere im Hinblick auf Umweltgenehmigungsverfahren. Trotz dieser Hindernisse stärkt Brasilien seine Position. Zwischen 2015 und Oktober 2024 lag das Land in Lateinamerika und der Karibik bei angekündigten Greenfield-Projekten für den Tourismus mit insgesamt 1,49 Milliarden US-Dollar in 50 Projekten auf Platz drei. Der Tourismus macht mittlerweile 8 % des nationalen BIP aus, was auf ein starkes mittelfristiges Potenzial für die Entwicklung von Luxus- und High-End-Angeboten hindeutet.
Die Analyse hebt Brasilien und Kolumbien als aufstrebende Märkte in diesem Sektor hervor, die aufgrund ihrer Lage und ihrer kulturell attraktiven Angebote – ein Aspekt, der von globalen Reisenden derzeit sehr geschätzt wird – ein großes Potenzial haben. Dieses Szenario hat sich als ideal erwiesen, um Investoren und Unternehmer anzulocken, die daran interessiert sind, neue Projekte im Land zu realisieren. Die Hyatt Inclusive Collection ist eine der Marken, die dies in den nächsten Jahren im Nordosten des Landes tun will.







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