Im Jahr 2026 wählt Brasilien einen neuen Präsidenten und abermals könnte ein Bolsonaro zum wichtigsten Mann im Land werden: Während Jair Bolsonaro, der von 2019 bis 2022 brasilianischer Präsident war, nun eine lange Haftstrafe wegen versuchter Umsturzpläne verbüßt und daher nicht antreten kann, versucht sich sein Sohn Flavio Bolsonaro als neuer Anführer der politischen Rechten zu positionieren.
Folgt der Sohn dem Vater nach?
Flavio Bolsonaro, der seit dem Jahr 2018 Senator des Bundesstaates Rio de Janeiro ist, hat in den vergangenen Wochen mehrfach widersprüchliche Signale ausgesendet. Nachdem er zunächst seine Präsidentschaftskandidatur für das Jahr 2026 mit Nachdruck verkündet hatte, rückte er bereits wenig später davon ab. Erklärte er anfangs, seine Entscheidung sei endgültig, deutete er wieder einen möglichen Rückzug an. Die Aussagen von Bolsonaro wirken wie ein Spiegelbild der politischen Instabilität, die Brasilien seit Jahren begleitet.
Anfangs betonte er, dass sein Vater Jair seine Kandidatur unterstützt und es sei „unumkehrbar“ sei, dass er bei der Wahl antreten werde. Jair Bolsonaro, der wegen seiner Rolle bei Putschvorbereitungen nach der Wahlniederlage 2022 zu 27 Jahren Haft verurteilt wurde, habe ihm seinen Rückhalt zugesichert. Die Nähe zu dem früheren Präsidenten gilt in Teilen der brasilianischen Rechten als entscheidender Mobilisierungsfaktor.
Nur wenige Tage nach seiner entschlossenen Ankündigung sorgte der Senator aber für Verwirrung, als er erklärte, es sei durchaus möglich, dass er den eingeschlagenen Weg nicht vollenden werde. Eine endgültige Entscheidung werde er erst in Kürze treffen. Zugleich stellte Bolsonaro in Aussicht, dass ein Rückzug nicht ohne politische Kompensation erfolgen würde.
„Ich möchte nur, dass Sie darüber nachdenken, was in Brasilien auf dem Spiel steht und wie viel es wert ist, dass ich meine Kandidatur zurückziehe“, erklärte er und ließ offen, welche Art von Zugeständnissen er im Gegenzug erwartet.
Brasilianische Medien spekulierten daraufhin über mögliche Forderungen. Darunter beispielsweise ein neues Gesetz, das verurteilte Teilnehmer der Stürmung von Regierungsgebäuden im Januar 2023 begnadigen könnte. Flavio Bolsonaro nannte jedoch keine Details.
Unterstützung aus der Trump-Welt
Jair Bolsonaro bleibt trotz seiner Haftstrafe ein international umstrittener Akteur. Sein politischer Verbündeter Donald Trump bezeichnete das gerichtliche Vorgehen gegen den brasilianischen Ex-Präsidenten als eine „Hexenjagd“ und belegte Brasilien daraufhin mit Sanktionen.
Auch für die brasilianischen Finanzmärkte hatte die erste Ankündigung der Flavio-Kandidatur spürbare Folgen: Viele Investoren hofften auf einen erfahrenen Vertreter der Rechten und reagierten entsprechend verunsichert, als dann der junge Bolsonaro erklärte, er wolle das politische Erbe seines Vaters fortführen.
Vor allem auch deshalb, weil Flavio Bolsonaro selbst seit Jahren stets Objekt juristischer und politischer Auseinandersetzungen ist. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, dass er als Abgeordneter Gehaltsanteile von Scheinangestellten kassiert und über Strohmänner Geld gewaschen hat. Dass er alle Vorwürfe entschieden zurückwies, mag an dieser Stelle nicht überraschend sein. Auch dass ein Teil der Ermittlungen während der Amtszeit seines Vaters eingestellt wurde, mag nicht überraschend sein, ist aber ein Umstand, der für viel Kritik gesorgt hat.
Dass Flavio Bolsonaro dennoch entschlossen auftritt und in der Partei Partido Liberal als zentraler Vertreter der Rechten gilt, zeigt den Versuch, die Bolsonaro-Dynastie auch nach der Verurteilung des Vaters handlungsfähig zu halten.
Die Präsidentschaftswahl 2026 rückt näher
Auch wenn Flavio Bolsonaro seine Entscheidung mehrfach modifiziert hat, steht inzwischen fest, dass er wohl 2026 als Präsident mit der Partei Partido Liberal im Rücken antreten wird. Dabei braucht er auch Antworten auf unangenehme Fragen: Die anhaltende soziale Ungleichheit und eine hohe Kriminalitätsrate belasten das Land seit Jahren. Die Wirtschaft mag sich zwar auf einem Wachstumskurs befinden, für 2025 wird ein Wachstum von rund 2,4 Prozent erwartet, dennoch gibt es aufgrund der US Handelspolitik auch globale Unsicherheiten.
Für Brasilien bedeutet dies, dass der Wahlkampf 2026 erneut stark polarisiert verlaufen dürfte. Während der aktuelle Präsident Luiz Inácio Lula da Silva versucht, Stabilität und soziale Reformen zu verankern, formiert sich auf der rechten Seite eine Bewegung, die ausdrücklich den Bolsonaro-Kurs fortsetzen möchte.
Wer über ein Online Casino, das auch einen Wettbereich zur Verfügung stellt, auf den Sieger der Wahl tippen will, der muss sich noch gedulden, wer der Gegenkandidat werden wird. Dann kann man reales Geld einzahlen und gewinnen, wenn der Kandidat, auf den getippt wurde, am Ende die meisten Stimmen bekommen hat. Luiz Inacio Lula da Silva, der amtierende Präsident, wird übrigens nicht mehr kandidieren. Somit steht noch nicht fest, wer gegen Bolsonaro antreten wird – falls es sich dieser am Ende doch nicht wieder anders überlegt.







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