Ecuador macht den Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), José Miguel Insulza für den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Venezuela und Kolumbien verantwortlich.
„Wir haben Herrn Insulza zwischen Montag und Mittwoch drei oder vier Mal ermahnt. Ich habe mit ihm telefoniert, um ihn zu sagen, er solle verantwortungsvoll handeln. Aber er hat es nicht verstanden“ kritisierte der ecuadorianische Aussenminister Ricardo Patiño in Hinblick auf die Einberufung der OAS-Sondersitzung am Donnerstag. Dort hatte Kolumbien angebliche Beweise für die Präsenz von FARC-Rebellen in Venezuela vorgelegt und das Nachbarland beschuldigt, diese zu dulden. Chávez hatte im Gegenzug sämtliche diplomatische Beziehungen zu Kolumbien unterbrochen, die Armee in Alarmbereitschaft versetzt und kolumbianische Diplomaten aufgefordert, das Land innerhalb von 72 Stunden zu verlassen.
Laut Patiño schenkt die Regierung in Quito den Behauptungen aus Bogotá über angebliche Lager von kolumbianischen Guerillaeinheiten in Venezuela wenig Glauben. Daher habe man dringend eine Vertagung der Sitzung gefordert. „Mich erfüllen diese Anschuldigungen ein wenig mit Sorge (…), da viele falsche Anschuldigungen darin enthalten sind“ so der Minister weiter. Auch Ecuador selbst habe von Kolumbien in der Vergangenheit schon viele falsche Beschuldigungen gehört.
Die Regierung in Quito befindet sich derzeit wieder auf einem Annährungskurs mit seinem nördlichen Nachbarn. Vor gut zwei Jahren waren die diplomatischen Beziehungen ebenfalls auf Eis gelegt worden, nachdem kolumbianische Streitkräfte am 01. März 2008 ein Lager der FARC auf ecuadorianischem Staatsgebiet bombardiert hatten. 25 Menschen, darunter der Guerrilla-Anführer Raúl Reyes, kamen damals ums Leben.
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