Nicaragua hat im Streit um gemeinsam beanspruchte Seegebiete Kolumbien mit einem Militärschlag gedroht. Der nicaraguanische Staatspräsident Daniel Ortega erklärte, die Expansionspolitik Kolumbiens bedrohe die Souveränität seines Landes. Ortega bezog sich dabei auf die mögliche Vergabe von Ölbohrkonzessionen durch die Regierung in Bogota vor der Küste Nicaraguas im karibischen Meer. Der kolumbianische Staat verkaufe, was ihm nicht gehöre. Notfalls würden die Seestreitkräfte seines Landes zum Einsatz kommen, so Ortega in Managua.
Seit Jahrzehnten streiten beide Länder über Seegebiete im karibischen Meer, darunter auch die Inseln San Andrés, Providencia und Santa Catalina. 2001 reichte Nicaragua schließlich Klage beim internationalen Gerichtshof ein, um eine Rückübereignung des Archipels zu erzwingen. Kolumbien erkannte die Zuständigkeit des Gerichtes jedoch nicht an und verstärkte die Militärpräsenz auf den Inseln, die lediglich 200 km vor der Küste Nicaraguas, aber 800 km vor der Küste Kolumbiens in der Karibik liegen. 2007 sprach der Gerichtshof die Inseln Kolumbiens zu, ließ die Frage um die endgültigen maritimen Grenzen jedoch offen.
Am vergangenen Donnerstag hatte bereits der venezolanische Staatspräsident Hugo Chávez einen militärischen Konflikt mit Kolumbien nicht mehr ausgeschlossen. Nachdem die Führung in Caracas von Kolumbien beschuldigt wurde, Angehörige der FARC-Rebellen zu unterstützen, hatte Venezuela die diplomatischen Beziehungen mit seinem Nachbarland abgebrochen und die Truppen an der rund 2.000 Kilometer langen Grenze in höchste Alarmbereitschaft versetzt.
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