Klimaexperten in San Salvador gaben heute bekannt, dass für die nächsten Monate mit verstärkten Niederschlägen in ganz Lateinamerika und der Karibik zu rechnen sein. In der Dominikanischen Republik und Haiti führten sintflutartige Regenfälle in den letzten Tagen bereits zur Evakuierung zehntausender Menschen.
„Ab August ist in weiten Teilen der Region Regenzeit. Unter den Bedingungen des La Niña Effektes kann dies zu Katastrophen in einigen Ländern führen“, teilte die Koordinatorin der regionalen Klimaüberwachung, Patricia Ramirez, heute in San Salvador mit.
La Niña ist ein Wetterereignis, das meist im Anschluss an ein El-Niño-Ereignis auftritt. Es ist sozusagen dessen Gegenteil. La Niña geht mit überdurchschnittlich hohen Luftdruckunterschieden zwischen Südamerika und Indonesien einher. Das führt zu stärkeren Passatwinden und einer allgemein verstärkten aber abgekühlten Walker-Zirkulation. Vom Passat wird im Pazifischen Ozean das warme Wasser an der Oberfläche nach Südostasien getrieben. Vor der Küste Perus strömt darum kaltes Wasser aus der Tiefe nach, das bis 3 °C unter der Durchschnittstemperatur liegt.
Die Auswirkungen sind nicht so stark wie beim El Niño, aber La Niña hat trotzdem einen erheblichen Einfluss:
- Im Westpazifik ist das Wasser an der Oberfläche wärmer.
- In Südostasien bringt La Niña Starkregen, die Erdrutsche auslösen.
- In Südamerika regnet es hingegen weniger und die Wüsten dörren aus.
- In Nordamerika wird das Auftreten von Hurrikanen begünstigt.
Im direkten Einflussgebiet – wenn man die Telekonnektionen außen vor lässt – treten jedoch weniger Naturkatastrophen auf als beim El Niño.
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