Biologen der Regierung der Vereinigten Staaten haben tausende von Schildkröten in den westlichen Golf von Mexiko entlassen. Die Biologen hegen die Hoffnung, dass die Jungtiere der Verunreinigung im östlichen Teil des Golfs entkommen und zu einem späteren Zeitpunkt kontaminiert werden können.
Der Golf von Mexiko und die ausgedehnten Feuchtgebiete des Mississippi-Deltas sind einzigartige Ökosysteme, die mit einer unglaublichen Artenvielfalt – und Kinderstube zahlreicher, bereits weltweit gefährdeter Spezies aufwarten. Der nährstoffreiche Golf von Mexiko beherbergt tausende verschiedene Wirbeltiere, zu denen die in ihrer Art stark bedrohte Kemp‘s Ridley-Schildkröte gehört.
Zu den rund 3.000 verschiedenen Wirbeltieren im warmen Golf von Mexiko zählen allein vier vom Aussterben bedrohte Meeresschildkröten, die weltweit einzige bekannten Eiablageplätze der Kemp‘s Ridley-Schildkröte liegen an der Golfküste. Die Atlantik-Bastardschildkröte oder Karibische Bastardschildkröte (Lepidochelys kempii) gehört zur Familie der Meeresschildkröten. Ihre Gattung ist die kleinste und seltenste und sie ist stärker bedroht als die anderen Meeresschildkröten. Die Karibische Bastardschildkröte lebt ausschließlich im Golf von Mexiko sowie im Osten der Vereinigten Staaten in flachen Küstengewässern. Nur die Weibchen kommen an Land, um ihre Eier abzulegen.
Forscher beschlossen nun, die Jungtiere der bedrohten Kemp‘s Ridley-Schildkröte an den Stränden des Padre Island National Parks in Texas, einem Bereich, der bisher nicht signifikant durch die Ölpest beinflusst wurde, frei zulassen.
Die Biologen glauben, dass die Entscheidung, Schildkröten in Gefangenschaft halten zu wollen, ab einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb ihres Lebenszykluses ein höheres Risiko beinhaltet, als sie in die Freiheit zu entlassen. Zudem sei die Bedrohung durch die Umweltverschmutzung im Golf von Mexiko ca.600 Meilen entfernt.
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