Die Geiselnahme im Wasserkraftwerk Dardanelos in Brasilien dauert weiterhin an. Mitglieder verschiedener Indianerstämme der Region hatten am Sonntag rund 300 Bauarbeiter in ihre Gewalt gebracht und gefordert, mit den Verantwortlichen für Genehmigung und Bau der Anlage über höhere Entschädigungen zu verhandeln.
Am Sonntagabend stimmten die Anführer der Ureinwohner allerdings einem Austausch sämtlicher Arbeiter gegen fünf hochrangige Funktionäre der Baugesellschaft zu. Die Männer befinden sich nun unter strenger Bewachung der teilweise mit Pfeil und Bogen bewaffneten Indianer in der Kantine der Anlage. Die Vertreter der Stämme warten nun auf die Ankunft von Repräsentanten der Indianerbehörde Funai, des Bauträgers sowie des Umweltministeriums des Bundesstaates Mato Grosso.
Laut den Ureinwohnern verursacht der Bau des Kraftwerkes massive Umweltschäden und habt enormen negativen Einfluss auf die sozialen und kulturellen Strukturen der in der Region lebenden Stämme. Die Anlage sei nur rund 30 Kilometer vom nächsten Dorf entfernt und werde zudem auf “heiligem Boden” errichtet, auf dem früher die Toten bestattet wurden.
Der Bau der Anlage hat bereits vor 3 Jahren begonnen, für Januar 2011 ist die Inbetriebnahme vorgesehen. Das Wasserkraftwerk mit einer Nennleistung von 261 Megawatt soll 36 Städte und Gemeinde mit Elektrizität versorgen, die derzeit ihren Strom aus thermoelektrischen Kraftwerken erhalten.
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