Bolivien: Proteste gegen Evo Morales

Datum: 12. August 2010
Uhrzeit: 14:04 Uhr
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Autor: Redaktion
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► Wachsende Unzufriedenheit in Potosí

Im Departamento Potosí, im Südwesten Boliviens, rebellieren die Anwohner seit sechzehn Tagen. Die Gegend um Potosí besteht hauptsächlich aus gebirgigem Ödland, mit einer weiten Hochebene im Westen. Allerdings beherbergt sie einen riesigen Schatz: Der »Salar de Uyuni« ist der größte Salzsee der Welt. In ihm werden laut U.S. Geological Survey mit 5,4 Millionen Tonnen sehr große Vorkommen an Lithium vermutet. Der globale Run auf diesen kostbaren Rohstoff hat schon begonnen.

In einem armen Land zählt Potosí zu den Regionen mit dem höchsten Maß an Armut. Die meisten der Bewohner fühlen sich von der Politik ihres Präsidenten entäuscht und betrogen. Sie blockieren Strassen, den regionalen Flughafen, Banken und Geschäfte. Mehrere Schulen sind geschlossen, einige Bewohner befinden sich in einem Hungerstreik.

Die Demonstranten fordern die Verbesserung der Infrastruktur, vor allem den Ausbau des Flughafens und eine Regelung im seit Jahrhunderte währenden Grenzstreit mit dem benachbarten Departamento Oruro. Die Regierung erklärte, sie investierte in der Region zwischen 2006 und 2008 bis zu 180 Millionen Dollar und betonte heute, dass der Protest politisch motiviert sei.

Bereits im Mai forderte eine Demonstration in der Gegend nach Zusammenstößen mit der Polizei zwei Tote. Laut einer aktuellen Umfrage hatte Morales im Juli 54% Unterstützung für die Politik in seinem Land. Damit liegt er weit von den 70% entfernt, die er noch im letzten Januar zu Beginn seiner zweiten Amtszeit erhielt.

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