Fidel Castro: Nie war er so wertvoll wie heute

Datum: 13. August 2010
Uhrzeit: 01:11 Uhr
Ressorts: Kuba, Panorama
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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► Comandante en Jefe wird 84

Fidel Alejandro Castro Ruz, der nach eigenen Angaben mehr als 600 Attentate überlebte, wird am heutigen Freitag 84. Jahre alt. Comandante en Jefe, der laut Informationen des US-Geheimdienst CIA an Darmkrebs litt, war nie wertvoller als heute.

Vor vier Jahren hätte niemand gedacht, dass Fidel Castro seinen 84. Geburtstag noch erleben wird. Der Maximo Lider verschwand damals kurz vor seinem 80. Geburtstag von der internationalen Bühne. Castro erlitt eine Darmblutung, woraufhin er sich einer komplizierten Operation unterziehen musste und in Folge dessen er, zunächst nur „vorläufig“, Anfang 2008 dann endgültig, von seinen politischen Ämtern zurücktrat. Am 24. Februar wählte das Parlament seinen Bruder Raúl als dessen Nachfolger im Amt des Staatspräsidenten.

In der Folgezeit sah man Fidel des öfteren als kranken, abgemagerten Mann, dessen Lebensuhr offentsichtlich abgelaufen war. Castro, der seit seinem Amtsantritt 1959 insgesamt zehn US-Präsidenten erlebt hatte, erklärte im Januar 2009, dass er das Ende der Amtszeit des neu gewählten Präsidenten Barack Obama, „sein“ nunmehr elfter Präsident, bis zum Jahre 2013 wahrscheinlich nicht mehr erleben werde.

Im weiteren Verlauf des Jahres wirkte Castro jedoch auf den veröffentlichten Fotos zunehmend gesünder und am 7. Juli 2010 zeigte er sich bei einem Besuch des Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung (CNIC) erstmals seit seiner Erkrankung wieder in der Öffentlichkeit. Danach folgten zahlreiche öffentliche Auftritte, unter anderem hielt Castro eine Rede vor dem kubanischen Parlament, die den ehemaligen Präsidenten bei offentsichtlich guter Gesundheit zeigten.

Das Fidel Castro wieder im Rampenlicht erscheint, ist für viele Experten kein Zufall. Der Karibikstaat braucht dringende Reformen, die allem Anschein nach von Raúl Castro nicht alleine umgesetzt werden können. Noch nie war die Produktivität auf der Karibikinsel so niedrig und die Schulden so astronomisch hoch.

Kubaland ist abgebrannt: Wollen die Castros das sinkende Schiff retten, müssen sie die Reformen vorantreiben. Wer dabei das Ruder in die Hand nimmt, ist angesichts der gebotenen Eile unrelevant.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Joern

    Schon gruselig, was alles an so einem Tag passierte: Mauerbau ´61 und jetzt auch noch Fidels Geburtstag!! Zum feiern hat er sicher keinen Grund. Könnte mir jedoch vorstellen, dass er sich gerade deshalb ordentlich bejubeln lässt, wie am 1. Mai!

    Ich bin gespannt, wie Kuba aus dieser aktuellen und witschaftlichen Misere heraus kommen will!! Der Sozialismus wird sie jedenfalls nicht mehr retten. Reformen hin oder her. Ich bin sooo gespannt darauf, wie diese aussehen werden…

    Kleiner Tipp von mir: Kommunismus abschaffen und ein wenig Wirtschaft zulassen. Den ersten Schritt hat ja Raul vor zwei Wochen schon gemacht, denn nun dürfen die armen Bürger auch arbeiten gehen und sich sogar mit irgendwas selbständig machen. Aber die böse Überraschung wird sicher noch kommen.

    Jörn – Kolumne „Kuba hautnah erleben“ auf latina-press.

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