Das Gesundheitsministerium der Dominikanische Republik warnt vor einem verstärkten Auftreten der Leptospirose. Die Behörden förderten die Bevölkerung dazu auf, Ansammlungen von Müll, alten Kleidern und Papierabfällen in den Wohnungen zu vermeiden. Gleichzeitig warnten sie vor den anwachsenden Müllbergen in Santo Domingo, Santiago, Santo Domingo Este, San Cristóbal und anderen Städten des Landes.
Laut dem stellvertretenden Gesundheitsminister Jose Rodriguez gab es in diesem Jahr über 500 Fälle von Leptospirose, an der mindestens 27 Menschen starben. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde, Mäuse) in die Umwelt. Durch kleine Hautverletzungen oder über die Schleimhaut kann der Mensch sich mit dem Erreger anstecken. In den letzten Wochen stieg die Zahl der erkrankten Personen in der Provinz Santo Domingo deutlich an, da mehr als 30 Dörfer und Slums unter Wasser stehen. Ratten und Mäuse flüchten vor den Fluten, die Infektionsgefahr für die Menschen steigt.
Die Leptospirose ist eine akut verlaufende Infektionskrankheit, die sowohl bei Menschen als auch bei Tieren auftritt. Es handelt sich dabei um eine meldepflichtige Zoonose, deren natürliche Wirte vor allem Ratten und Mäuse sind. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch Kontakt mit Urin, Blut oder Gewebe infizierter Tiere bzw. verunreinigtem Wasser. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt. Eine Sonderform der Leptospirose ist der durch den Erreger Leptospira icterohaemorrhagica ausgelöste Morbus Weil (Weil-Krankheit). Dabei breiten sich die Bakterien über das Blut im Körper aus und besiedeln Leber und Nieren. Dies kann zum Tod des Infizierten führen.
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