Die in der Gold- und Kupfermine von San José in Chile verschütteten Bergleute haben eine erste Video-Botschaft an die Außenwelt geschickt. Seit dem 05. August harren sie tief unter der Erde aus, haben wie durch ein Wunder überlebt. Nun konnten die 33 Minenarbeiter sogar noch Zweckoptimismus verbreiten. In bewegenden Bildern zeigten sie ihren „Unterschlupf“. Die Aufnahmen wurden live im chilenischen Fernsehen übertragen.
„Viele Grüße an unsere Familien. Holt uns bitte hier raus“ lautete die eindringliche Botschaft an die Rettungsteams. Die Kumpel wirkten fröhlich und voller Hoffnung. Am Ende sangen sie ihre Nationalhymne und riefen: „Viva Chile, viva Mineros!“.
Auf dem Video ist auch zu sehen, wie sie sich in 688 Metern Tiefe inzwischen eingerichtet haben: hier ein Regal mit einigen Lebensmitteln, dort ein Platz zum Aufbewahren von Trinkwasser, ein Tisch, mehrere Verbandskästen. „Wir haben alles gut organisiert. Wir haben hier ein Dominospiel und dort unseren Fitnessraum. Täglich gibt es eine Vollversammlung, in der wir Pläne machen. Und hier beten wir“ kommentierte ein Kumpel die Aufnahmen im unterirdischen Gefängnis voller Zuversicht. „Wir haben hier eine Menge Profis, die euch da oben bei der Rettung helfen können.“
Doch die Bedingungen sind alles andere als ideal. Hohe Temperaturen um 30 Grad sorgen für rapiden Flüssigkeitsverlust. Durch das ständige Schwitzen und unzureichende Nahrung haben viele schon bis zu 10 Kilogramm abgenommen. Auf dem Video, welches derzeit um die Welt geht, sind daher hauptsächlich hagere und bärtige Kumpel am Ende ihre Kräfte zu sehen. Bis zu einer Rettung werden noch Wochen vergehen.
Auch die nervliche Belastung steigt stetig an. Einige der Bergleute leiden schon unter massiven Depressionen. Filme sollen den Eingeschlossenen nun die Wartezeit bis zur Rettung erleichtern. Ein Mini-Projektor soll vor allem lustige Streifen an den nackten Fels strahlen. Dramen, Thriller oder auch zu viel Sexszenen könnten die Situation unter Tage eskalieren lassen.
Nach letzten Meldungen sind bereits Experten der US-Weltraumbehörde NASA auf den Weg in den Andenstaat. Deren Erfahrungen bei Studien über mögliche Auswirkungen einer Isolation bei Mars-Missionen soll den Verschütteten helfen, die lange Wartezeit ohne grösste Trauma zu überstehen.
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