Am 27.02. 2010 ereignete sich um 3:34 Uhr Ortszeit (6:34 Uhr UTC) etwa 105 km nordnordöstlich der Stadt Concepción ein gewaltiges Erdbeben. Dem Beben folgte ein Tsunami, der weite Küstenstriche der VII. und VIII. Region Chiles (Maule und Bío-Bío) heimsuchte. Die gewaltige Erschütterung hatte eine Stärke von 8,8 Mw auf der Momenten-Magnituden-Skala und war das stärkste Erdbeben in Chile seit fast 50 Jahren und das fünftstärkste Beben, das weltweit seit Beginn der seismischen Aufzeichnungen im Jahr 1900 je gemessen wurde. Das Naturereignis tötete mindestens 521 Menschen, von 56 fehlt weiterhin jede Spur.
Eine Reihe von Daten der Naturkatastrophe, die eine der mächtigsten in der modernen Geschichte war, hunderte von Nachbeben erzeugte und die Erdachse um 8 cm verschob:
* Der Schaden durch die Katastrophe betrug rund 30 Milliarden US Dollar oder 17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
* Etwa 45 Prozent der Bildungseinrichtungen wurden beschädigt. Innerhalb von 45 Tagen konnten die 1,2 Millionen betroffenen Schüler in ihre Schule zurückkehren.
* Siebzehn Krankenhäuser stürzten ein und wurden abgerissen. Von 40 kleineren Krankenhäusern, die ebenfalls Schäden erlitten, wurden 26 bereits repariert. 14 weitere befinden sich in der Renovierungsphase und werden teilweise betrieben.
* Von insgesamt 211 beschädigten Brücken sind 91 Prozent wieder befahrbar. Nahezu 100 Prozent der 1.554 km stark beschädigten Strassen sind repariert worden. Alle neun in Mitleidenschaft gezogenen Flughäfen sind wieder betriebsbereit. Über 90 Prozent der Fischereiindustrie, Öl-, Stahl-, Wein-und Forstwirtschaftsbetriebe konnten ihre Arbeit wieder aufnehmen.
* Rund 200.000 Familien verloren ihre Häuser. 80.000 Häuser wurden behelfsmäßig repariert, weitere 170.000 Häuser zeigen weiterhin Schäden und müssen renoviert werden.
* Zur Finanzierung eines Sanierungsplans im Wert von etwa 9 Milliarden US-Dollar schichtete die Regierung Teile des Haushaltsplanes in Höhe von etwa 700 Millionen Dollar um. Steuern auf Tabak und Alkohol wurden angehoben, Anleihen für 1.5 Milliarden Dollar in ausländische Märkte platziert.
Wie Auswertungen von GPS-Messungen durch chilenische und US-amerikanische Geologen ergaben, hat das Erdbeben die Geografie Chiles und angrenzender Regionen deutlich verändert. Die Stadt Concepción wurde durch das Erdbeben um etwa drei Meter nach Westen verrückt. Die Hauptstadt Santiago schob sich um etwa 24 Zentimeter nach Westsüdwest. Auch Valparaíso und die argentinische Stadt Mendoza verschoben sich nach Angaben der Forscher „beträchtlich“.
Leider kein Kommentar vorhanden!