Nach 11-tägiger intensiver Suche und insgesamt 18 Tagen im dichten atlantischen Regenwald wurde am Sonntag im Bundesstaat Paraná in Brasilien eine Bergsteigerin lebend gerettet. Der 38-jährigen Frau geht es nach lokalen Medienberichten den Umständen entsprechend gut. Sie wurde von den Suchmannschaften zunächst zu Fuss zu einer drei Kilometer entfernt gelegenen Bahnstation gebracht, später von einem Hubschrauber ins Krankenhaus in der Provinzhauptstadt Curitiba geflogen.
Denise Cinuek gilt als erfahrene Bergsteigerin und kannte den von ihr gewählten Wanderweg „Caminho de Itupava“ recht gut. Dort war sie bereits am 18. August in der Serra do Mar zwischen der Atlantikküste und Curitiba alleine zu einer Tour aufgebrochen. Nachdem Angehörige auch nach Tagen nichts von ihr gehört hatten, informierten sie schließlich die Behörden. Die umfangreiche Suche blieb jedoch zunächst erfolglos.
Wie die Frau bei einer ersten Befragung zu Protokoll gab, sei sie Opfer eines Überfalls und einer versuchten Vergewaltigung geworden. Aufgrund ihrer körperlichen Fitness habe sie sich jedoch befreien und in den Wald flüchten können. Fernab des gekennzeichneten Pfades habe sie sich dann jedoch verlaufen, so ein Sprecher der Militärpolizei am Sonntagabend.
Die durchtrainierte Bergsteigerin habe abgegeben, mehrere Tage im dichten Dschungel umhergeirrt zu sein. Am Ende habe sie sich längere Zeit zwischen zwei Wasserfällen aufgehalten. Dort oben auf einem Felsen sei sie dann auch am Sonntagnachmittag entdeckt worden. In der Region war die Suche intensiviert worden, nachdem Tage zuvor in der Nähe ihre Schirmmütze gefunden worden war. Die Polizei und die Feuerwehr kamen wie die Engel vom Himmel um mich zu retten“ so Cinuek nach ihrer Rettung überglücklich.
Laut dem Einsatzleiter war sie bei klarem Verstand und in überraschend guter Verfassung. Dies habe aber auch daran gelegen, dass sie Proviant für gut eine Woche mit sich geführt habe. Die Gefahr eines Überfalls für einzelne Wanderer auf dem in rund 6 Stunden zu bewältigenden Pfad sei recht hoch. Man solle daher mindestens zu viert in die vom Meer bis auf 1.877 Meter aufsteigende Gebirgskette aufbrechen.
Noch gefährlicher ist jedoch eine Wanderung abseits der markierten Wege. Diese Erfahrung machte auch ein freiwilliges Mitglied der Suchmannschaften. Er verirrte sich bei der Suche nach Cinuek ebenfalls im immergrünen Regenwald an der Atlantikküste und wurde von seinen Kollegen erst nach drei Tagen wieder gefunden.
Leider kein Kommentar vorhanden!