Amnesty International ist durch anhaltende Berichte über tödlichen Schusswaffengebrauch durch Angehörige der Sicherheitskräfte in der Dominikanischen Republik besorgt. Bei manchen dieser Vorfälle handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um rechtswidrige Hinrichtungen. Eine Mission der NGO wird in diesem Monat die Karibikinsel besuchen, um die angeblichen außergerichtlichen Hinrichtungen durch die Polizei und die „schweren Menschenrechtsverletzungen“, die angeblich auftreten, zu überprüfen.
Laut Angaben der dominikanischen nichtstaatlichen Menschenrechtsorganisation Comisión Nacional de Derechos Humanos sind in den vergangenen zehn Jahren 3.000 Personen von der Polizei getötet worden. Die Polizei gibt an, dass die große Mehrheit dieser Vorfälle das Ergebnis von „Schusswechseln“ zwischen der Polizei und bewaffneten Verdächtigen gewesen ist. Berichte von Augenzeugen/innen widersprechen dieser Behauptung jedoch häufig, und Amnesty International hält einen großen Anteil dieser tödlichen Schüsse für rechtswidrige Hinrichtungen.
Polizeibeamte/innen werden nur sehr selten einer rechtswidrigen Tötung schuldig gesprochen. Da es keine unabhängige Kommission gibt, die die Vorwürfe wegen Menschenrechtsverletzungen durch Angehörige der Sicherheitskräfte untersuchen könnte, werden die Verantwortlichen nur selten zur Rechenschaft gezogen.
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