Venezuelas Staatschef Hugo Chávez musste bei den gestrigen Parlamentswahlen einen kräftigen Dämpfer hinnehmen und erlitt eine der schwersten Niederlagen in seiner über ein Jahrzehnt währenden Amtszeit. Das Regierungslager aus Vereinter Sozialistischer Partei Venezuelas (PSUV), Kommunistischer Partei (PCV) und Venezolanischer Volkseinheit (UPV) konnte zwar seine Mehrheit behaupten, musste jedoch starke Verluste hinnehmen. Die Chavisten büßen vor allem die bisherige Zwei-Drittel-Mehrheit ein, welche ihnen nun die alleinige Kontrolle über den Obersten Gerichtshof und den Nationalen Wahlrat entzieht.
Nach Angaben der staatlichen Wahlbehörde CNE kam die Opposition auf 64 der 165 Sitze im Parlament. Die Partei von Präsident Chávez erreichte mindestens 95 Mandate, wobei in einigen Wahlbezirken das endgültige Wahlergebnis noch aussteht. Obwohl der Präsident von 70% Wahlbeteiligung sprach, gingen 66,45% der Wahlberechtigten zu den Urnen.
Angesichts des Ergebnisses verging dem Staatschef die Lust auf die vorher angekündigte Siegesfeier vor dem Regierungspalast. Stattdessen verbreitete er auf seinem Twitter Account bekannte Parolen und beschuldigte ausländische Medien der hetzerischen Berichterstattung. „Wir errangen einen soliden Sieg, müssen allerdings weiterhin an der Stärkung der Revolution arbeiten. Ich gratuliere ihnen allen“, twitterte der Staatschef.
Die Opposition betrachtet das Wahlergebnis als wichtigen Erfolg und bemängelte, dass erst sechs Stunden nach Schließung der Wahllokale eine Bekanntgabe des Auszählungsergebnisses erfolgte. Nach einer Auswertung der Opposition hätten Anti-Chavez-Kandidaten zudem mehr als die Hälfte der Mandate gewonnen, sagte er weiter. Oppositionsführer Ramon Guillermo Aveledo beschuldigte die Wahlkommission, nicht alle Ergebnisse aus den Regionen bekanntgegeben zu haben in denen die Opposition führe. Aveledo verlangte eine umgehende Veröffentlichung der Resultate noch für diesen Montagmorgen (Ortszeit).
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