In Chile hat unter den Augen der Weltöffentlichkeit die Rettung der seit dem 05. August verschütteten 33 Bergleute begonnen. Am Mittwoch (13.) kurz nach Mitternacht Ortszeit gelangte der erste Kumpel aus seinem stickig heissen Verliess durch den Rettungsschacht hinauf in die Kühle der Atacama-Wüste wieder in die Freiheit. Am Bohrloch warteten schon Familienangehörige, welche den erschöpften, aber überglücklichen Florencio Avalos in die Arme schlossen.
Am Dienstagabend gegen 22:00 Ortszeit (3:00h MESZ) hatten die abschliessenden Tests mit der Rettungskapsel „Phoenix 2“ begonnen, um 23:20 Uhr Ortszeit (4:20h MESZ) wurde der erste Retter Manuel Gonzalez nach Glückwünschen von Staatspräsident Sebastián Piñera zu den Kumpeln in 624 Meter Tiefe herabgelassen.
Die erste „Abfahrt“ nahm dabei 16 Minuten in Anspruch mit Ankunft in der Tiefe um 23:36 Uhr (4:36h MESZ). Nach den rund 20 Minuten Einweisung und Vorbereitung glitt „Phoenix 2“ genau um 23:56 Uhr (4:56h MESZ) langsam nach oben.
Das Hochziehen der Kapsel in der nur 60 Zentimeter Durchmesser umfassenden Röhre dauerte genau 15 Minuten. Um 0:10 Uhr Ortszeit am frühen Mittwochmorgen (5:10h MESZ) war mit Florencio Avalos der erste Bergmann gerettet.
Die Rettungsaktion unter dem Namen „Operación 33“ wird laut Präsident Piñera zwischen 24 und 48 Stunden dauern, abhängig davon, wie schnell die Bergleute unten die Kapsel besteigen. Er selbst werde „alle Zeit, die notwendig sein wird“ am Bohrloch ausharren, um jeden Kumpel persönlich die Hände zu schütteln. „Wir haben alles menschenmögliche getan, aber wir wissen auch, dass das Leben der Bergleute in den Händen Gottes lag. Heute sind wir nach vielen Etappen am Ende dieser lange Geschichte angelangt“ so das Staatsoberhaupt gegenüber Presse und Angehörigen.
Der Beginn des Rettungseinsatzes hatte sich am Abend geringfügig verzögert. Wie Bergbauminister Laurence Golborne zum angesetzten Zeitpunkt mitteilte, wurde der Einsatz der Rettungskapsel von 20 Uhr Ortszeit auf 22 Uhr Ortszeit (3 Uhr MESZ) verlegt. Sämtlich Helfer hätten noch einige Test durchzuführen, um eine erfolgreiche Bergung zu gewährleisten. Anscheinend hatte es einige Probleme mit der Tür gegeben, die jedoch schnell behoben werden konnten.
Am Abend hatten die Verantwortlichen auch die Angehörigen über die geplanten Vorgehensweise informiert und eine Liste mit der Reihenfolge der Bergung übergeben.
agência latina press hatte im nachfolgenden Liveticker umfassend und über 10 Stunden von Beginn der schwierigen Rettungsoperation in der Atacama-Wüste im Norden des Andenstaates berichtet.
Leider kein Kommentar vorhanden!