Ein Fluchtversuch aus der Nationalen Justizvollzugsanstalt von Port-au-Prince am Sonntagmorgen führte zur Erschießung von zwei Insassen. Eines dritter Häftling wurde nach Angaben des Sprechers der Police Nationale d’Haiti (PNH), Kommissar Frantz Lerebours, totgetrampelt. Insgesamt wurden sieben Personen verletzt.
Der Sprecher dementierte voreilige Meldungen verschiedener Medien, wonach die Insassen von UN-Friedenstruppen entwaffnet wurden. Nach seinen Worten befanden sich die Gefangenen im Besitz einer israelischen Uzi-Maschinenpistole und zwei Schrotflinten. Die Meuterer sollen während eines Schusswechsels, dem eine kurze Geiselnahme von sieben Personen vorausging, von den Truppen der JVA erschossen worden sein. Danach wurde die Haftanstalt von mehr als 100 Angehörigen der Friedenstruppen mit gepanzerten Fahrzeugen gesichert. Soeben berichteten örtliche Radiostationen, dass einer der getöteten Häftlinge vorgab krank zu sein. Nach seiner Einlieferung auf der Krankenstation soll er einem Wächter die Waffe entwendet haben.
Nach Berichten von Augenzeugen befanden sich die Meuterer auf dem Dach der Haftanstalt und warfen Steine auf die Straße. Dabei wurden angeblich mehrere Autos beschädigt. Bedienstete des Wachpersonals teilten mit, dass mehreren Gefangenen die Flucht gelungen sei.
Die Schüsse während des Vorfalls erzeugten Panik in der Innenstadt von Port-au-Prince, insbesondere in der Nähe des National-Palastes, der sich nur wenige Meter neben der Haftanstalt befindet. Inzwischen wurde das Wachpersonal verstärkt, die Lage ist unter Kontrolle.
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