Die drei vermissten Kinder nach dem Erdrutsch am Rio Solimões in Brasilien (wir berichteten) sind mit grosser Wahrscheinlichkeit tot. Dies erklärte der Zivilschutz der Gemeinde Manacapuru im Bundesstaat Amazonas. Die Geschwister gelten jedoch offiziell weiter als vermisst. Sie seien im Schlaf überrascht worden und vermutlich ertrunken, so die zuständige Koordinatorin der Behörde, Elma Magalhães.
Die ganze Gemeinde ist geschockt von der Tragödie, welche drei der fünf Kinder von Silvio da Silva Leite (27) in den Tod gerissen hat. „Es ging alles so schnell. Ich habe noch versucht meine Kinder zu retten, aber es nicht geschafft. Die Kraft des Wassers war zu stark und der Erdrutsch hat das komplette Hausboot zerstört“ so der völlig verzweifelte Vater gegenüber lokalen Medien. Neben ihm konnten sich wie durch ein Wunder noch seine Ehefrau und zwei weitere Kinder retten.
Die Katastrophe hatte sich am Dienstagmorgen gegen fünf Uhr ereignet. Gewaltige Erdmassen waren einen Hang hinabgerutscht und hatten fünf „Flutuantes“ unter sich begraben. Der gewaltige Rio Solimões, der sich später bei Manaus mit dem Rio Negro zum Amazonas vereinigt, ist an dieser Region sehr tief. 15 Taucher sind inzwischen in die Region entsandt worden, ein 35-köpfiges Rettungsteams sucht derzeit fast rund um die Uhr nach dem kleinen Anderson (1 Jahr) sowie nach seinen Schwestern Silvana (5 Jahre) und Beatriz (10 Jahre).
Die Erdrutsche werden von Experten der anhaltenden Trockenzeit zugeschrieben. Es sei ein „normales Phänomen“, welches jährlich auftrete, so Magalhães. In diesem Jahr käme dies jedoch besonders häufig vor. Bereits mehr als 10 Gemeinden seien davon betroffen, alleine in Manacapuru habe es im vergangenen Monat drei solcher Vorfälle gegeben. Die Anwohner in den neuen Risikozonen wurden zwischenzeitlich evakuiert und in Kirchen und Schulen der Region untergebracht.
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