Der Bau eines neuen Cholera-Behandlungszentrums (CTC) durch die MINUSTAH wurde durch die Proteste von ca. 300 Studenten gestoppt. Mehrere Zelte brannten, es gab keine ernsthaften Verletzungen. Nach Berichten der Vereinigung Ärzte ohne Grenzen (MSF) fand die Demonstration aus Angst und Unwissenheit vor der Krankheit statt.
Die Demonstranten protestierten gegen das 400 Betten Zelt-Hospital in Saint-Marc (Artibonite), schleuderten Molotow-Cocktails und Steine, einige Mitarbeiter der ARGBATT (Mitglieder des argentinischen Bataillons) wurden leicht verletzt. Es wurde beschlossen, das CTC an einen neuen Standort zu verschieben. MINUSTAH Soldaten begannen bereits mit der Demontage.
„Die letzte Konsequenz ist, dass wir jetzt nicht mit den bestmöglichen Mitteln auf die Cholera-Epidemie in der Region Artibonite reagieren können“, teilte Francisco Otero, Chef des Cholera-Behandlungszentrums in Saint-Marc mit. „Diese Einrichtung war notwendig, um das Allgemeine Krankenhaus zu entlasten. Die Nähe eines CTC zu einer Gemeinschaft stellt kein zusätzliches Risiko für die Bevölkerung dar“.
Eines der grossen Probleme ist der mangelnde Informationsaustausch in Haiti. Die Behörden in der Dominikanischen Republik wiesen bereits darauf hin, dass die haitianische Bevölkerung vollkommen unaufgeklärt über die Folgen der gefährlichen Krankheit ist. „Hätten wir unser Notfall-Zentrum nicht abbauen müssen, wäre eine schnelle Behandlung der von der Cholera betroffenen Opfer möglich gewesen. Der schnell einsetzende Durchfall und Erbrechen erfordert schnellste Hilfe. Bleibt der Patient unbehandelt, ist er in 24 Stunden tot“, so Otero.
Es ist bedauerlich, dass die Unkenntnis der Menschen die Situation noch verschlimmert. Besonders beklagenswert ist nach den Worten der MSF das Missmanagement der vollkommen unfähigen haitianischen Regierung.
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