Nach neuesten Zahlen aus dem haitianischen Gesundheitsministerium sind bisher 303 Menschen an der Cholera gestorben, 4.722 Personen sind infiziert. Mehrere lateinamerikanische Länder haben bereits vorbeugende Maßnahmen gegen den Ausbruch einer Cholera-Epidemie auf ihrem Territorium eingeleitet. „Der Erreger breitet sich explosionsartig aus und respektiert keine Grenzen“ gab die Pan American Health Organization (PAHO) bekannt.
Bisher ist kein Fall außerhalb von Haiti bekannt, allerdings wurde in Panama am Mittwoch eine chilenische Missionarin mit den Symptomen der Cholera in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Nonne, deren Identität nicht bekannt gegeben wurde, kam laut Medienberichten mit einem Flug aus der Dominikanischen Republik. Sie hatte sich mehrere Tage in Haiti engagiert und war dann von einem Flughafen der DomRep nach Panama geflogen.
Die Krankheit ist in Lateinamerika nicht unbekannt. 1991 trat die Cholera in Peru auf und breitete sich in ganz Lateinamerika aus. 1,5 Millionen Menschen infizierten sich mit dem Erreger, es gab 11.500 Todesfälle. „Wir erwarten einen explosiven Ausbruch mit einer sehr schnellen Verbreitung“, gab gestern in Washington Jon K. Andrus, PAHO bekannt. Ein Auftreten der Cholera in der Dominikanischen Republik bezeichnete er als „unvermeidlich“.
Die Gesundheitsminister von Costa Rica, El Salvador, Guatemala und Honduras, Venezuela, Kolumbien und Ecuador, teilten mit, dass Ihre Länder die internationalen Vorsorgemaßnahmen für die Erkennung und Behandlung von Cholera aktiviert haben. Auf den Häfen, Flughäfen und Grenzübergängen gilt größte Wachsamkeit. Auf Kuba haben die Gesundheitsbehörden keine spezifischen Maßnahmen angekündigt. Das staatliche Fernsehen berichtete jedoch heute, dass das medizinische Personal in Haiti Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet hat. Verschiedene Mahlzeiten verschwanden vom Speiseplan, das Personal wurde verpflichtet während der Arbeit Handschuhe zu tragen.
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