Venezuela: Arbeitgeber schaffen gemeinsame Front gegen Enteignungswahn

XL ASAMBLEA GENERAL DE LA OEA

Datum: 02. November 2010
Uhrzeit: 09:19 Uhr
Leserecho: 8 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Land gleitet in Bedeutungslosigkeit ab

Nachdem Hugo Chávez bekannt gab, dass er das größte private Stahlunternehmen in Venezuela “Siderurgica del Turbio SA” verstaatlichen will, trifft er auf Widerstand: Der Vorstand von Sidetur und die Gewerkschaften des Landes kündigten rechtliche Schritte und Protestaktionen an.

Die Reaktion der Opposition und der Wirtschaft kam schnell. Das Oppositionsbündnis (MUD) beschuldigt Chávez, privates Eigentum regelrecht zu „fressen“. Das Bündnis kündigte eine „Nationale Mobilisierung“ an, zusätzlich wurde ein Treffen mit den Gewerkschaften organisiert. „Die Arbeitgeber lassen sich dies Verhalten nicht weiter bieten. Wir verlangen eine klare Strategie und werden eine gemeinsame Front gegen diese Entscheidungen bilden“, gab Noel Álvarez, Präsident von Fedecámaras bekannt.

Venezuelas Verband Confederation of Industries(Conindustrias) rechnete vor, dass dem Verstaatlichungswahn des bolivarischen Führers alleine im Jahr 2010 mehr als 200 Unternehmen zum Opfer fielen.

Allerdings hat dies nach Meinung internationaler Experten bisher wenig gebracht. In Venezuela, einst blühendes Land, stehen die Zeichen weiterhin auf Rezession. Hohe Inflation, Korruption und die Energieknappheit führen das Land in die internationale Bedeutungslosigkeit.

Der Vorstand von Sidetur kündigte inzwischen rechtliche Schritte an. Hunderte Beschäftigte protestieren vor der Zentrale des Unternehmens. Die Nationalgarde riegelte das Gelände ab.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Chris

    Na das ist doch endlich mal eine Reaktion aus der richtigen Richtung. Wenn die betroffenen “ ausgebeuteten“ Arbeitnehmer sich selber gegen die Enteignung stellen zeigt das doch das sie mit ihrem Arbeitgeber und Ausbeuter bisher mehr oder weniger zufrieden waren , und sie befürchten das nun der Karren bergab geht …

  2. 2
    ttenzer

    Es sind auch nicht grundsätzliche alle Arbeitgeber schlecht, eigentlich sogar sehr wenige. Aber seinen eigenen Größenwahn auf dem Bruttosozialprodukt des eigenen Landes (der eigenen Bevölkerung) zu bettenist sicherlich nix was einem einen Platz in der Geschichte sichern wird – in diesem SInne: Du hast recht.

  3. 3
    Chris

    Klar das nicht alle Arbeitgeber schlecht sind ., Die Belegschaft ist das wichtigste Guthaben einer Firma , das Gold der Wirtschaft. Nur Firmenbossen die das nicht erkannt haben . und den Wert ihrer Belegaschaft nicht zuschätzen wissen kónnten in absehbarer Zeit Umsatzprobleme haben . Wobei man allerdings als Arbeitgeber auch sehr viel wegstecken muss , mal so aus eigenen Erfahrungen geplaudert. Dazu kommt leider auch das je mehr Zugstándnisse zum Vorteil der Arbeitnehmer gemacht werden desto mehr nehmen die sich dann auch herraus. Der Respekt und die Achtung vor den Leistungen eines jeden einzelnen sollte bewart bleiben .
    Ich kann mir duchaus vorstellen das die Schergen von Chavez da anderer Ansicht sind wenn sie als Firmenleiter eingesetzt werden .. Es sollte mich nicht verwundern wenn ab diesem Augenblick eine gewisse Arroganz an den Tag gelegt wird die die Arbeiter verärgert , die Leistungen und Qualität grosse Einbrüche erfahren .

  4. 4
    ttenzer

    Ja, das ist wohl richtig. Schwarze Schafe gibt es genug und resultierende Reaktionen auch, aber das ist „fast immer“ ein sich selbstregulierender Prozess, zumindest in der freien Wirtschaft. Fakt ist , dass die Leute die Herr Chavez dann so einsetzt nicht nur das von dir angesprochene Resultat bewirken, nein, sie haben in der Regel nicht einmal Ahnung von wirtschaftlichen Kreisläufen, Abläufen, Procederes usw.. I.d.R. läuft das immer auf eine Selbstverwaltung und Existenzsicherung der eigenen Person hinaus und führt bisher lebensfähige Unternehmen regelmäßig nur noch tiefer an die Grenzschwelle zum Bankrott. Wie Du sagst, nur wer den AN zu schätzen weiß, nach bestem Wissen fördert und motiviert (vor allem anderen) wird auf Dauer Erfolg haben und über eine loyale Belegschaft verfügen, die in schlechten Zeiten auch mal zu Zugeständnissen bereit ist. Aber fordern, förder und Grenzen aufzeigen ist in Venezuela unter Chavez nicht gegeben, siehe Dir mal die Zahlen. Hast Du aber wohl schon getan – ich glaube der Mann ist einfach nur selbstverliebt, wunderschön ahnungslos und lebt in einer Traumwelt.

  5. 5
    Chris

    Vielleicht verlásst er sich auch nur zu sehr auf seine ausübenden Organe , kann auch sein das ihm seine Leute was vorlügen , es kann nicht sein das ein Mann der soweit nach oben gekommen ist so naiv in die Welt schaut

  6. 6
    ttenzer

    Oh doch Chris! Es gibt so viele Beispiele dafür wenn Menschen an der Macht abheben…..so viele! Und ja, natürlich lügen ihm die Bestellten was vor, was sollen sie auch machen? Du machst aus einem Lada keinen Mercedes….

    • 6.1
      Chris

      Dieser Mann ist doch eigentlich das personifizierte Misstrauen.. Eine Sache ist wenn jemand über alles bescheid weiss und trotzdem lügt , wie es Obama praktiziert , eine andere wenn jemand blind durch die Starssen zulaufen scheint : des Königs neue Kleider …

  7. 7
    albert einstein

    ich denke dass zu diesem tema schon genug geschrieben wurde. man kann nicht aus parteigängern unternehmer machen. resultate konnte noch keine verstaatlichung vorzeigen……. man betrachte die wirtschaftszahlen, aber vielleicht sind die auch wieder sabotiert…. wie alles was nicht dem führer zunickt. man kann doch einem produzenten nicht vorschreiben, was sein produkt kosten darf, wenn dieser preis nicht mal die produktionskosten deckt. logisch dass viele lieber den betrieb runterfahren als ihr verdientes vermögen zu verlieren. jetzt muss der staat fast alles was gebraucht wird importieren. fragt sich nur durch wen, wenn es bald keine importeure mehr gibt….. da bald jeder 2. bankrott ist, infolge fehlender devisen…… aplauso der führung

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