Nach dem Flugzeugabsturz auf Kuba sind am Freitagvormittag Ortszeit Experten der zivilen Luftaufsichtsbehörde (IACC) des Landes an der Unglücksstelle eingetroffen. Sie sollen nun schnellstmöglich die Ursache der Tragödie aufklären, bei der am Donnerstagabend 68 Menschen aus 11 Ländern ums Leben kamen.
Die IACC hat nach lokalen Medienberichten angekündigt, die Bergung der Opfer zu forcieren und sämtliche sterblichen Überreste direkt in das Gerichtsmedizinische Institut nach Havanna zu überführen, da dort die geeigneten Einrichtungen zur Identifizierung der Toten vorhanden seien. Unter den Opfern sind auch zwei deutsche Staatsbürger, deren Namen nach der vorläufigen Passagierliste mit Renata Enockl und Lars Harald Niekaper angegeben werden.
Das Unglück ereignete sich in der Region von Mayábuna in der Nähe des Dorfes Guasimal im Munizp Sancti Spíritus in Zentral-Kuba. Flug 883 war mit 61 Passagieren und 7 Besatzungsmitgliedern von Santiago de Cuba nach Havanna unterwegs. Der Regionalflug wurde von der kubanischen Fluggesellschaft Aerocaribbean S.A. mit einer Turboprop-Maschine vom Typ ATR-72-212 durchgeführt. Das Alter des Fluggerätes wird mit 15 Jahren angegeben.
Der Pilot hatte nach Informationen des kubanischen Staatsfernsehens kurz vor dem Absturz einen Notfall gemeldet, danach war die Maschine von den Radarschirmen verschwunden. Augenzeugen berichteten, dass die Maschine beim Aufprall explodiert sei. Sie hatte erst rund die Hälfte der geplanten Flugstrecke zurückgelegt. Inzwischen verdichten sich mehr und mehr die Hinweise, dass Ausläufer des stetig stärker werdenden Hurrikan Tomas den Absturz verursacht haben könnte. Die These wird auch dadurch gestützt, dass zum Zeitpunkt der Katastrophe bereits zahlreiche andere Airlines Flüge ausgesetzt hatten. Auch war der Flughafen von Santiago de Cuba im Süden des Landes bereits kurz nach dem Start der Maschine aufgrund der widrigen Wetterverhältnisse geschlossen worden.
Unklar ist zudem, ob sich wie zunächst gemeldet, auch Österreicher an Bord befanden. Die beiden Namen Jaqueline Cunningham und Barbara Crossin, die weiterhin auf der Passagierliste mit „Austria“ gekennzeichnet werden, stammen jedoch vermutlich aus Australien. Die IACC ist seit Stunden für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Derweil wird weiter mit Hochdruck versucht, sämtliche Opfer schnellstmöglich zu bergen. Neben dem Roten Kreuz und freiwilligen Helfern sind auch Einheiten des Innenministeriums und des Militärs im Einsatz.
Da zehn Passagiere aus Argentinien stammen, hat die argentinische Staatspräsidentin Cristina Kirchner angekündigt, für die Rückführung der sterblichen Überreste ein Flugzeug nach Kuba zu entsenden. Laut der Nachrichtenagentur Telam wird die Aktion vom Verteidigungsministerium geleitet.
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