Bei einer Gefängnisrevolte in Brasilien sind 18 Häftlinge ums Leben gekommen. Der Aufstand ereignete sich im Complexo Penitenciário de Pedrinhas in der Stadt São Luís im Nordosten des Landes und konnte erst nach knapp 30 Stunden beendet werden. Nach offiziellen Angaben begann die Revolte gegen 9 Uhr Ortszeit am Montagmorgen bei einer Zellendurchsuchung. Häftlinge hatten dabei einen Vollzugsbeamten und dessen Schußwaffe in ihre Gewalt gebracht. Der Mann wurde niedergeschossen, wenig später jedoch freigelassen. Seine Verletzungen werden als schwer, aber nicht lebensgefährlich eingestuft.
Im Zuge der Meuterei kam es auch zu schweren Zusammenstößen zwischen rivalisierenden Banden in der völlig überbelegten Haftanstalt. Dabei wurden nach letzten Informationen 18 Insassen von den eigenen Mithäftlingen ermordet, drei davon sollen brutal geköpft worden sein.
Fünf Vollzugsbeamte gerieten zudem ebenfalls in die Gewalt der Aufständischen, wurden jedoch später im Austausch für Nahrungsmittel wieder freigelassen. Am Dienstagmorgen kam es abermals zu einer Schiesserei im Inneren der Haftanstalt, die Situation beruhigte sich jedoch kurze Zeit darauf wieder. Gegen die Mittagszeit hatten die Beamten dann die vollständige Kontrolle über die Einrichtung wiedererlangt.
Die Behörden machten in einer ersten Stellungnahme die „anhaltenden Spannungen zwischen verfeindeten Kriminellen“ für den Aufstand verantwortlich. Wie in vielen anderen Gefängnissen des Landes können die Häftlinge kaum voneinander isoliert werden, so die Regierung des Bundesstaates Maranhão. Die betroffene Haftanstalt ist für 2.000 Gefangene ausgelegt, derzeit verbüßen dort jedoch mehr als doppelt so viele Verbrecher ihre teilweise lebenslangen Haftstrafen.
Die Gefangenen selbst kritisierten die schlechte Behandlung durch die Anstaltsleitung und forderten neben dem Ablösung des Direktors auch Verbesserungen bei der Essens- und Trinkwasserversorgung. Aus den Fenstern zahlreicher Zellen machten Transparente auf die angeblichen Missstände aufmerksam. Eine offizielle Reaktion zu den Vorwürfen erfolgte seitens der Verantwortlichen bislang nicht.
Ein weiterer Fall in dem die Schusswaffe zur Bedrángnis des Beamten wurde , statt zu seiner Verteidigung .