Bürger aus Haiti, die von der Dominikanischen Republik in ihr Heimatland ausreisen, sollen während der bestehenden Cholera-Epidemie nicht erneut in das Land einreisen dürfen. Diese Massnahmen soll laut der Online-Ausgabe von AlMomento die dominikanische Regierung am Mittwoch in einer Dringlichkeitssitzung beschlossen haben. An dem Treffen, welchen unter anderem Staatspräsident Leonel Fernandez und Gesundheitsminister Bautista Rojas beiwohnten, wurde zudem eine Intensivierung der Hygienekontrollen in den Grenzgebieten vereinbart.
Demnach werden an allen Grenzstationen zusätzliche Hygieneeinrichtungen installiert. Bei der Einreise müssen sich die Menschen unter anderem die Hände desinfizieren, auch die Fahrzeuge müssen durch ein Desinfektionsbad fahren. Eine erhöhte Militärpräsenz an der über 350 Kilometer langen Grenze soll sicherstellen, dass nur die offiziellen Übergänge genutzt werden.
Als weitere Maßnahme ist bei der Neueinstellung von haitianischen Staatsbürgern im Tourismusgewerbe eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Gesundheitsministeriums notwendig. Zudem soll ab kommender Woche eine landesweite „massive Kampagne“ gegen die Ausbreitung der Cholera an allen öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen durchgeführt werden.
In der Dominikanischen Republik war am Dienstag der erste Fall von Cholera offiziell bestätigt worden. Es handelt sich dabei um einen Gastarbeiter namens Wilmont Lowel aus Haiti. Der 32-jährige war nach letzten Informationen am 29. Oktober in sein Heimatland gefahren und bereits am 02. November nach Higüey im Osten des Landes zurückgekehrt, wo er als Bauarbeiter beschäftigt ist. Die Stadt in der Provinz La Altagracia liegt nur 50 km vom beliebten Urlaubsziel Punta Cana mit den touristisch genutzten Stränden Playa Bavaro und Uvero Alto entfernt.
Die Cholera-Seuche hat in Haiti mittlerweile bereits 1.110 Menschenleben gefordert. Dies teilte das Gesundheitsministerium (MSPP) des Karibikstaates am Mittwoch mit. Nach offiziellen Zahlen sind demnach bis einschließlich Montag, den 15. November, 76 neue zusätzliche Todesfälle (+ 7,35%) registriert worden. Die Zahl der erkrankten Personen wird mit 18.382 (+ 9,42%) angegeben, 660 davon befinden sich noch in stationärer Behandlung.
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