Bei erneuten gewalttätigen Auseinandersetzungen ist in Haiti nach Berichten lokaler Radiosender ein dritter Demonstrant getötet worden. Bei dem Vorfall in der zweitgrößten Stadt Cap-Haïtien im Norden des Landes wurde zudem mehreren Menschen in den Bauch und in die Beine geschossen.
In Cap-Haïtien, einer Hafenstadt an der Nordküste der Karibikinsel Hispaniola, ist es am Mittwoch erneut zu Unruhen gekommen. Als ein gepanzertes Fahrzeug der Vereinten Nationen in einen von Demonstranten angelegten Graben geriet, wurden die Blauhelme beim Bergungsversuch mit Steinen beworfen. Dabei sind nach Radioberichten ein Demonstrant getötet, mindestens drei andere in Gesicht, Bauch und Beine getroffen worden.
Der nationale Polizeichef und andere Beamte gaben eine Pressekonferenz in Cap-Haïtien. Sie forderten die Menschen auf, sich zu beruhigen. Darüber hinaus gaben die Behörden bekannt, dass die Proteste viel ruhiger verliefen als in den vergangenen Tagen. Die Demonstranten teilten indessen mit, dass sie ihre Proteste in der Hauptstadt fortsetzen werden.
Die UN stornierte nach eigenen Angaben wegen der anhaltenden Gewalt Flüge mit medizinischer Ausrüstung und Personal nach Cap-Haïtien und Puerto de la Paz. Die unabhängige Hilfs- und Entwicklungsorganisation Oxfam hat ihr Wasserreinigung Projekt ausgesetzt und die Weltgesundheitsorganisation stoppte ihre Ausbildung von medizinischem Personal.
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