Astronomen der Europäischen Südsternwarte (ESO) haben den ersten Exoplaneten entdeckt, der aus einer anderen Galaxie stammt. Nach Angaben der Wissenschaftler, die in der chilenischen Atacamawüste mehrere Teleskope betreiben, befindet sich der Ursprung des fernen Planeten mit größter Wahrscheinlichkeit außerhalb der Milchstraße.
Die Wissenschaftler stützen ihre Entdeckung auf Daten des 2,2-Meter-Teleskops der Max-Planck-Gesellschaft und der Europäischen Südsternwarte (ESO) im La-Silla-Observatorium in Chile. Die Experten wiesen darauf hin, dass der als „HIP 13044b“ bezeichnete Planet mindestens die 1,25-fache Masse des Jupiters hat, um einen sehr alten Stern kreist und vor einiger Zeit die Rote-Riesen-Phase durchlaufen hat. Er hat sich abkühlt und dabei seine Hülle auf einige hundert Sonnendurchmesser aufgebläht.
Obwohl HIP 13044 b bisher überlebt hat, könnte es sein, dass er kurz davor steht, ebenfalls von dem Stern verschlungen zu werden, denn im weiteren Verlauf seiner Entwicklung wird HIP 13044 sich erneut ausdehnen. Ähnlich könnten auch die äußeren Planeten in unserem eigenen Sonnensystem, etwa Jupiter, ihr Dasein beenden, wenn sich die Sonne in ferner Zukunft einmal dem Ende ihres Lebens nähert. Die Astronomen hoffen, aus den Erkenntnissen über HIP 13044b Schlüsse über die Zukunft unseres eigenen Planetensystems ziehen zu können.
Die ESO betreibt drei weltweit einzigartige Beobachtungsstandorte in der Atacama-Wüste in Nordchile, an denen europäische Astronomen unter optimalen Bedingungen Beobachtungen der südlichen Himmelshalbkugel durchführen können. Ältester Standort der ESO ist La Silla, wo heute noch mehrere mittelgroße, aber hochmoderne Teleskope betrieben werden, darunter das derzeit leistungsfähigste Instrument zum Nachweis von erdähnlichen Planeten um ferne Sterne.
Am zweiten Standort, auf dem 2.600 Meter hohen Paranal, befindet sich das weltweit leistungsfähigste Observatorium für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Lichts und der Infrarotstrahlung: das Verbundteleskop VLT (Very Large Telescope, wörtlich: sehr großes Teleskop). Dort befinden sich auch das VLT-Interferometer sowie die Teleskope VST und VISTA, die für Himmelsdurchmusterungen eingesetzt werden.
Zusätzlich betreibt die ESO noch das Submillimeter-Teleskop APEX (Schüsseldurchmesser 12 Meter) auf dem Llano de Chajnantor in 5100 Metern Höhe über dem Meeresspiegel, das seinerseits der Vorreiter für das Projekt ALMA ist: einen gigantischen Verbund solcher 12-Meter-Antennen, den die ESO in Zusammenarbeit mit Chile und mit Partnern in Nordamerika und Ostasien errichtet.
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