In der Dominikanischen Republik sind am Freitag die ersten autonomen Cholera-Fälle offiziell bestätigt worden. Wie Gesundheitsminister Bautista Rojas Gómez erklärte, handelt es sich bei den Neuerkrankungen um einen drei Monate alten Säugling sowie dessen Großmutter im Großraum von Santo Domingo in der gleichnamigen Provinz.
Laut Aussage des Ministers werde die Frau in ihrem Haus behandelt, das Baby sei in einem Krankenhaus unter Beobachtung. Beide Patienten sind laut Gómez außer Gefahr, die Behandlung soll in den kommenden Tagen abgeschlossen werden.
Den Gesundheitsbehörden liegt allerdings keinerlei Information über die Quelle der Infektion vor. Eine Gruppe von Epidemiologen besuchte 92 Häuser in der Wohngegend der Erkrankten, konnte jedoch keine weiteren Personen mit entsprechenden Symptomen finden. Da sich die Erkrankten nicht in Haiti aufhielten, dürfte es sich um die ersten autonomen Fälle der Erkrankung im beliebten Urlaubsparadies handeln.
Durch die jüngsten beiden Fälle sind mittlerweile drei Menschen in der Dominikanischen Republik offiziell an Cholera erkrankt. Bei weiteren 10 Patienten stehen laut Gómez die Untersuchungsergebnisse noch aus. Entgegen vorheriger Meldungen sei allerdings der haitianische Staatsbürger Pierre Ronaud nicht mit dem Bakterium infiziert. Das Testergebnis des ursprünglich zweiten Cholera-Falles sei negativ gewesen, so der Gesundheitsminister. Der 30-jährige Geschäftsmann war von Chile über Panama ins Land zurückgekehrt und hatte entsprechende Symptome aufgewiesen.
In Haiti ist derweil die Zahl der Cholera-Toten auf 1.186 gestiegen. Nach den jüngsten Zahlen des nationalen Gesundheitsministerium kamen seit dem letzten Bulletin 73 neue Todesfälle (+6,8%) hinzu. Die Zahl der Erkrankten wird mit 19.646 angegeben, 1.004 mehr als am Vortag. Die heute veröffentlichte Statistik berücksichtigt jedoch lediglich die Fallzahlen bis zum Dienstag, den 16. November 2010.
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