Bisher sind in Haiti neunzehn Gefangene in vier Gefängnissen an der Cholera gestorben. Dies bestätigte heute der stellvertretender Sprecher der Nationalpolizei (HNP), Garry Desrosier. Fünfzig Häftlinge, welche Symptome der tödlichen Krankheit zeigen, befinden sich in verschiedenen Krankenhäusern.
Desrosiers erklärte, dass dreizehn der Häftlinge in der Nationalen Justizvollzugsanstalt in der Hauptstadt Port-au-Prince starben, vier in Mirebalais, einer in Hinche (beide Département Centre) und einer in Saint-Marc (Département Artibonite). „Wir haben wegen der Überfüllung in den haitianischen Gefängnissen große Schwierigkeiten mit der Bewältigung der Epidemie“, so Desrosiers. „Die Situation stellt eine ernste Gefahr für die Gefangenen und das Polizei- und Verwaltungspersonal dar“, fügte er hinzu.
Um ein Ausbreiten der Krankheit zu verhindern, sind im zentralen Gefängnis in der Hauptstadt alle Gefangenenbesuche ausgesetzt. Auf Anweisung des Ärztlichen Direktors wurde ein Cholera-Behandlungszentrum eingerichtet, wo Erkrankte schnell behandelt werden können.
In der Dominikanischen Republik sind am Freitag die ersten autonomen Cholera-Fälle offiziell bestätigt worden. Wie Gesundheitsminister Bautista Rojas Gómez erklärte, handelt es sich bei den Neuerkrankungen um einen drei Monate alten Säugling sowie dessen Großmutter im Großraum von Santo Domingo in der gleichnamigen Provinz. Da sich die Erkrankten nicht in Haiti aufhielten, dürfte es sich um die ersten autonomen Fälle der Erkrankung im beliebten Urlaubsparadies handeln.
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