Die US-amerikanische Eliteuniversität Yale hat im Streit um zahlreiche Artefakte der Inkastätte Machu Picchu eingelenkt und der Rückführung nach Peru zugestimmt. Dies gab nun der peruanische Staatspräsident Alan Gárcia Pérez bekannt. Wie das Staatsoberhaupt ausführte, sei die Vereinbarung im Rahmen eines Gesprächs mit dem ehemaligen mexikanischen Ernesto Zedillo erreicht worden. Zedillo sei als Vertreter der Universitätsleitung extra dafür nach Lima gereist.
Im Gegenzug der Rückübereignung musste die Regierung in Lima jedoch versichern, die Artefakte und Fragmente sicher aufzubewahren. Yale hatte zuvor betont, die Erhaltung der Fundstücke sei in Peru nicht gewährleistet. Gárcia versprach die Bereitstellung von Sondermitteln für den Bau eines Gebäudes zur Lagerung und der weiteren Untersuchung der wertvollen Exponate. Zunächst werden die Stücke allerdings in der Universität San Pedro de Abad in Cusco katalogisiert.
Im Jahr 1911 hatte der US-Archäologe Hiram Bingham die Metallgegenstände, Tonscherben und Grabbeilagen an der heutigen UNESCO-Weltkulturstätte ausgegraben. Er selbst wurde von Einheimischen zu den Ruinen geführt, die zwar den Ort aber nicht dessen Bedeutung kannten. 1916 erhielt er die Genehmigung, die Stücke für 18 Monate an der Elite-Universität zu untersuchen und überführte sie in die USA. Seitdem werden sie in Yale verwahrt.
Heute ist Machu Picchu die Haupttouristenattraktion des Südamerikanischen Landes. Rund 2.500 Touristen besuchen die Ruinenstadt täglich. Der peruanische Staat ist derzeit bemüht die Infrastruktur in der Region zu verbessern. Unter anderem ist die Verlängerung einer Schienenstrecke geplant. Experten befürchten dadurch jedoch ein Übermass an Besuchern, welches die Erhaltung der Ruinen gefährde. Sie fordern eine strikte Besucherbegrenzung.
Der Streit um die Artefakte erregte zuletzt Anfang November weltweite Aufmerksamkeit, als Zehntausende in Lima für die Rückgabe demonstrierten. „Yale, gib die Inkaschätze an Peru zurück“ oder „Machu Picchu gehört Peru und nicht den Gringos“ war auf zahlreichen Schildern und Transparenten zu lesen. Bereits 2005 hatte Peru den Dialog über die Rückführung des „nationalen Kulturguts“ eingeleitet, auch die US-Regierung wurde in die Verhandlungen mit einbezogen.
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