Der haitianische Präsidentschaftskandidat Michel Martelly hat vor der Wahl am Sonntag vor einem möglichen Wahlbetrug gewarnt. Die Favoritin für das höchste Amt im Nachbarstaat zur Dominikanischen Republik, die 70-jährige Mirlande Maginat, befürchtet ebenfalls eine Manipulation der Wahlen. Neben dem Präsidenten werden alle Abgeordneten und ein Drittel des Senats neu gewählt. Wahlberechtigt sind rund 4,7 Millionen Haitianer/innen.
Michel Martelly, nach Maginat und dem von der bisherigen Regierung des Präsidenten René Préval unterstützten Jude Celestin aussichtsreicher Bewerber für das Amt des Präsidenten, gibt sich keinen Illusionen hin. „Ich bin sicher, dass diese Wahl nicht glaubwürdig sein wird. Wir erwarten einen massiven Betrug. Die Ergebnisse am Sonntag werden wahrscheinlich nicht dem Willen der Mehrheit entsprechen“, gab Martelly bekannt.
Laut Mirlande Maginat, die erste Präsidentin von Hait werden könnte, sind bis zu einer halben Million gefälschte Stimmzettel gelagert, die am Wahlsonntag in über 500 Wahllokalen des Landes zum Einsatz kommen sollen.
Der einzige Kandidat, der bisher keine Besorgnis über Betrug oder Gewalt am Wahltag ausdrückte, ist Jude Célestin. Der 48-Jährige gilt nicht nur als getreuer Gefolgsmann des derzeitigen Präsidenten René Préval, er ist auch sein Schwiegersohn.
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