Präsidentschaftswahlen: Quo vadis Haiti?

Umfrageergebnisse vom 24Nov.

Datum: 28. November 2010
Uhrzeit: 08:34 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Am heutigen Sonntag wird in Haiti, dem Nachbarstaat der Dominikanischen Republik, ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Insgesamt sind 4,7 Millionen Menschen in 11.500 Wahllokalen zur Stimmabgabe aufgerufen. Ein erstes Ergebnis der von Hand durchgeführten Stimmenauszählung wird zum 08. Dezember erwartet, das endgültigen Ergebnis am 20. Dezember.

Den letzten Umfragen (26.) zufolge, liegt die 70-jährige Kandidatin Mirlande Manigat, Frau des früheren Präsidenten Leslie Manigat, mit 36 Prozent weiterhin klar in Führung. An zweiter Stelle folgt Jude Celestin, Wunschkandidat von Präsident René Préval, der es auf 20.1 Prozent bringen würde. Dahinter liegt der populäre Musiker Michel Martelly mit 14.2 Prozent. Sollte keiner der Kandidaten die erforderliche 50-Prozent-Hürde erreichen, wird es am 16. Januar 2011 zu einer Stichwahl kommen.

Die Experten sind sich über die zu erwartende Wahlbeteiligung nicht einig. Einige gehen davon aus, dass inmitten der grassierenden Cholera-Epidemie die Bürger des gebeutelten Landes andere Sorgen haben. Allerdings erhoffen sich die Menschen die große Wende für den bitterarmen Karibikstaat. Dies kann die Massen beflügeln und sie zu den Wahlurnen strömen lassen.

Trotz der heutigen Wahlen kämpft Haiti aber weiter gegen die Cholera, deren Höhepunkt nach Expertenangaben noch lange nicht überschritten ist und bis zu 400.000 Menschen bedroht. Die Regierung in Port-au-Prince gab am Freitag bekannt, dass die Zahl der Cholera-Opfer weiter gestiegen ist. Mindestens 1.648 Menschen sind seit Ausbruch der Seuche am 19. Oktober gestorben, 72.017 Menschen wurden bislang untersucht, 31.210 mussten stationär behandelt werden.

Millionen Menschen hoffen, dass ihr Land einen aktiveren Nachfolger als den jetzigen Amtsinhaber René Préval bekommt. Mit diesem neuen Staatsoberhaupt soll das Wiederaufbauprogramm umgesetzt werden, Milliarden Dollar an Hilfsgeldern in die richtigen Kanäle geleitet werden.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden. Bildnachweis: Haitian Diaporas/Archiv

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Leider kein Kommentar vorhanden!

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!