WikiLeaks: Viel Schall und Rauch über angebliche Enthüllungen

Datum: 30. November 2010
Uhrzeit: 12:56 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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► Keine großen Enthüllungen zur US-Außenpolitik

Weltweit herrscht Aufregung über den jüngsten Coup der sogenannten Enthüllungsplattform WikiLeaks. Einige Medien berichten von angeblichen sensationellen Enthüllungen, während andere sie als einen Beweis dafür sehen, dass viele Länder die US-Einschätzungen teilen, etwa mit Blick auf den Iran oder Venezuela. Laut den internationalen Medien dürfte allerdings jetzt schon sicher sein: Jeder wird sich in Zukunft genau überlegen, wem er welche Dinge offen sagt.

Für internationales Aufsehen sorgte am 28. November 2010 die Ankündigung einer Veröffentlichung von rund 250.000 diplomatischer US-Berichte über zahlreiche Regierungen und deren Mitglieder in aller Welt. Die Internet-Plattform, für die nach Angaben des Gründers bis zum Januar 2010 fünf feste Mitarbeiter ohne Bezahlung und etwa 800 sogenannte Zuträger arbeiteten, hatte zusammen mit fünf weltweit renommierten Printmedien die klassifizierten Dokumente zahlreicher amerikanischer Botschafter veröffentlicht. Bereits kurz nach Erscheinen fragten sich die Kommentatoren diverser Medien: „Wann veröffentlicht Wikileaks eigentlich Dokumente aus Russland und China?“

Der auf internationale Beziehungen spezialisierte französische Ex-Außenminister Hubert Védrine erklärte in der Zeitung „Libération“: „Nach allem, was ich bisher gesehen habe, gibt es keine großen Enthüllungen zur US-Außenpolitik – es gibt nicht einmal Anlass, sich wegen der Diplomaten-Meinungen über den einen oder anderen zu wundern“. Ganz anders sieht dies Venezuelas Präsident Hugo Chávez. Er forderte US-Außenministerin Hillary Clinton zum Abdanken auf. Ecuadors Präsident Rafael Correa bot Julian Assange, Sprecher und bekanntes Gesicht der Whistleblower-Plattform, bereits politisches Asyl an.

Eines allerdings sollte nach Meinung der Experten jeder bedenken: Wenn ein US-Botschafter kritisch über einen anderen Staatschef oder Minister spricht, bedeutet das nicht automatisch, dass der amerikanische Präsident dies genau so beurteilt. Die persönliche Einschätzung eines einzelnen Botschafters sollte dabei nicht für die Richtlinie der US-Außenpolitik gehalten werden, so der Schweizer Tagesanzeiger am Dienstag.

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  1. 1
    Chris

    Klar , immer schön dementieren. Die Amis reissen einen Krieg vom Zaun wegen solcher Berichte ,siehe Irak !!

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