In Haiti schwächt sich die Zahl neuer Cholera-Opfer nach den jüngsten Zahlen des nationalen Gesundheitsministeriums MSPP langsam ab. Nach dem am Dienstag (30.) veröffentlichten Bulletin erhöhte sich die Anzahl der Todesopfer gegenüber der vorherigen Statistik zwar um weitere 30 auf 1.751, innerhalb von 24 Stunden erlagen dabei jedoch im Vergleich zu den Vortagen nur rund die Hälfte der Patienten der Seuche.
Insgesamt wurden seit Beginn der Epidemie 77.208 Personen untersucht, 34.248 mussten stationär behandelt werden. Die Sterblichkeitsrate liegt über den gesamten Zeitraum gerechnet landesweit weiterhin bei 2,3 Prozent. Die jüngste Statistik berücksichtigt jedoch ausschliesslich Fälle bis zum 27. November, zudem werden die Daten aus den Departements Grande Anse, Nord und Sud als „unvollständig“ ausgewiesen.
Inwieweit die Zahlen daher die tatsächliche Lage widerspiegeln, ist umstritten. Augenzeugen vor Ort berichten entgegen der offiziellen Daten von zahllosen Neuerkrankungen, Experten der Hilfsorganisationen vor Ort vermuten ein doppelt so hohe Dunkelziffer. Viele Patienten würden gerade in den ländlicheren Regionen an der Seuche sterben, ohne zuvor eines der landesweiten Cholera-Zentren aufgesucht zu haben.
Im ebenfalls auf der Karibikinsel Hispaniola gelegenen Nachbarstaat Dominikanische Republik wurden bislang neun Krankheitsfälle registriert, die Regierung hat umfangreiche Massnahmen zur Verhinderung einer Ausbreitung der Seuche veranlasst. Unter anderem wurden die Grenztruppen zu Haiti massiv verstärkt, auch wurde am heutigen Dienstag mit dem „nationalen Tag der Cholera-Prävention“ eine umfangreiche Aufklärungskampagne initiiert.
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