Auch in den vergangenen Tagen ist die Zahl der Cholera-Opfer in Haiti weiter angestiegen. Nach dem jüngsten Bulletin der nationalen Gesundheitsbehörde MSPP sind bis einschließlich 29. November insgesamt 1.817 Menschen an der bakteriellen Infektion gestorben. 80.860 Personen wurden nach den offiziellen Zahlen untersucht, 36.207 mussten stationär behandelt werden.
Derweil geht das internationale Interesse an der lebensbedrohenden Seuche merklich zurück. Dies hat nach Angaben von Experten vor Ort massive Auswirkungen für die zahlreichen Hilfsorganisationen, die dringend auf weitere finanzielle Unterstützung angewiesen sind. In einigen Landesteilen fehlen weiterhin Cholera-Behandlungszentren, in anderen Regionen kann nur unzureichend Trinkwasser aufbereitet werden. Aber gerade adäquate hygienische Bedingungen sind der Schlüssel für eine schnelle Eindämmung der Epidemie.
Nach Angaben der panamerikanischen Gesundheitsorganisation PAHO sollen in den kommenden Tagen 250 Posten für die Versorgung mit oralen Rehydrationslösungen (WHO-Trinklösung) errichtet werden. Bislang seien jedoch erst die Strukturen für 103 Posten in Angriff genommen worden. Gerade die Flüssigkeitszufuhr ist oftmals die einzige Rettung bei einer Cholera-Erkrankung, die unbehandelt binnen Stunden zum Tod führen kann. Kinder sind dabei besonders gefährdet, hier kommt es sogar auf jede Minute an. Die neuen Zentren sollen daher die Versorgung schneller gewährleisten, derzeit benötigen Patienten teilweise mehrere Stunden bis zur nächsten medizinischen Versorgungsstelle.
Im Nachbarland Dominikanische Republik hat sich die Zahl der Neuerkrankungen ebenfalls von 9 auf 12 erhöht. In dem ebenfalls auf Hispaniola gelegenen Karibikstaat ist jedoch bislang kein Todesopfer zu beklagen. Um die Einschleppung des Erregers zu Verhindern, hat die dominikanische Regierung die Grenzkontrollen verstärkt und Einreisebeschränkungen für Haitianer erlassen. Zudem wurde am Dienstag (30.) ein Tag der Cholera-Prävention durchgeführt. Er ist Teil einer landesweiten Kampagne, umfassend über die Seuche und der Vermeidung einer weiteren Ausbreitung aufzuklären. Nach Angaben des Gesundheitsministerium haben über 100.000 Menschen daran teilgenommen.
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