Die Markteinführung des iPad in Brasilien wird von einem juristischen Streit überschattet. Das brasilianische Unternehmen Transform, welches vornehmlich technische Produkte für den medizinischen Sektor fertigt, sieht durch den Tablet-PC seine Geschäfte gefährdet. Die Firma hat in Brasilien den Namen „I-Pad-Fast“ für Computer, Notebooks und Software registriert und beschuldigt den Hersteller Apple nun der Markenrechtsverletzung.
Transform hat gegen den Distributor Fast Shop eine Beschlagnahmung der Produkte erwirkt. Bereits am Freitag wurden in einem Ladengeschäft der Kette in São Paulo insgesamt sechs Geräte konfisziert – von jedem verfügbaren Modell eines. Damit will das Unternehmen die Nichtbeachtung des „geistigen Eigentums“ belegen.
Vor rund drei Jahren beantragte Transform bei der zuständigen Registerbehörde INPI den Markennamen „I-Pad-Fast“. Im Januar dieses Jahres erfolgte die Eintragung. Für das 2003 gegründete Unternehmen bedeutet „I-Pad“ Intelligent Public Access Defibrillator. Es handelt sich dabei um einen mobilen Defibrillator, der auch bei Großveranstaltungen verwendet werden kann.
„Dass die Marke derzeit für einen Defibrillator verwendet wird, spielt keine grosse Rolle“ erklärt Newton Silveira, Anwalt von Transform. „Das Wichtige ist, dass Transform die Rechte für Computer, Notebooks und Software hat, anerkannt durch die brasilianische Regierung und gültig für das komplette nationale Territorium.“ Vor gut einem Monat hat Transform Apple in Rio de Janeiro über die Ansprüche informiert, nach eigenen Angaben jedoch keine Antwort erhalten. Das US-Unternehmen wollte sich zu den Anschuldigungen nicht äußern.
Nachdem nun die ersten Geräte sichergestellt wurden, plant Transform gerichtliche Maßnahmen aufgrund von „Piraterie“ gegen die zahlreichen Einzelhändler, die nun nach und nach den innovativen PC in ihr Sortiment aufnehmen wollen. Denn nach Aussage von Silveira sei ein direktes Verfahren in den USA gegen Apple viel zu teuer.
In Brasilien kam der Apple iPad mit gut acht Monaten Verspätung erst am 03. Dezember 2010 um Mitternacht in den Handel. Nach Medienberichten des Landes bildeten sich vor den Geschäften teilweise lange Schlangen, obwohl die Geräte im grössten Land Südamerikas mit umgerechnet 730 bis 1.150 Euro nicht nur im internationalen Vergleich extrem teuer sind.
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