Eine Arbeitsniederlegung hat zum ersten Mal in der Geschichte von Santiago de Chile die städtische U-Bahn komplett lahm gelegt. Mehr als 700 Beschäftige hatten bereits vor einer Woche den unbefristeten Streik beschlossen, am Sonntag standen nun zunächst sämtliche Züge still. Die Betreibergesellschaft Transantiago, zu der auch die Metro de Santiago gehört, hatte die ihren Angestellten lediglich ein Prozent Lohnzuwachs angeboten, die zuständige Gewerkschaft lehnte das Angebot als unzureichend ab.
Mehr als 2,3 Millionen Passagiere nutzen die unterirdischen Verkehrswege täglich. Auch am Wochenende wird die U-Bahn wegen verschiedener Fußballspiele häufig frequentiert. Vor den Stationen kam es daher zu spontanen Protesten wütender Passagiere, die von der Gesellschaft zusätzlich eingesetzten Busse waren hoffnungslos überfüllt und völlig unzureichend. Um dem kompletten Verkehrskollaps zu entgehen, wurde am Sonntagnachmittag Ortszeit dann kurzfristig eine Linie wieder in Betrieb genommen.
„Ich bin mir sicher, dass die Metro alleine heute mehr Geld ausgibt, als es in diesem Konflikt überhaupt geht und zudem an Ansehen verliert. Der Preis dafür ist weitaus höher als unsere Forderungen für den Lohnausgleich“ so Gewerkschaftsführer Mario Acuña zu Beginn des Streiks am Sonntagmorgen.
Neben der Anhebung des Grundeinkommens fordern die Mitarbeiter mehr Flexibilität bei der Gehaltsberechnung, bessere Arbeitsbedingungen sowie höhere Zulagen und Pensionen.
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