Peru: Keiko Fujimori belässt Begnadigung ihres Vaters in den Händen der Justiz

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Datum: 10. Dezember 2010
Uhrzeit: 11:45 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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► Umfragen zeigen Präsidentschaftskandidatin auf Platz 3

In Peru hat die Präsidentschaftskandidatin Keiko Fujimori von der Partei Fuerza 2011 angekündigt, ihren Vater Alberto Fujimori im Falle eines Wahlsiegs doch nicht zu begnadigen. Sie wolle die Situation nicht politisieren und den Fall vollständig in den Händen der Justiz belassen.

Auch distanzierte sich die 35-jährige von den Behauptungen, sie sei eine Marionette des ehemaligen Diktators, der aufgrund von Menschenrechtsverletzung zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde. Ihr Vater sei zwar „der Anführer des Fujimorismo“, Einfluss in der Bewegung habe er jedoch keinen mehr. „Ich bin die Kandidatin. Wer regieren wird, das bin ich“ erklärte Keiko auf einer Pressekonferenz vor internationalen Journalisten.

Im Zuge der herannahenden Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr hat die Kongressabgeordnete zudem ihre politischen Überzeugungen leicht angepasst. So kann sie sich nun durchaus das geplante Gedenkmuseum für die Opfer des Terrorismus vorstellen. Dies sei jedoch „eine Entscheidung des Staates“, die sie akzeptieren werden. In der Vergangenheit hatte sich sich vehement dagegen ausgesprochen, da dort vermutlich auch die Gräueltaten ihres Vaters Platz finden dürften.

Politisch zeigt Keiko Fujimori bislang in weiten Bereichen überraschend wenig Profil. Auf Nachfrage von Journalisten wollte sie sich weder zu den Streitigkeiten mit dem Nachbarland Chile in Bezug auf maritime Grenzen äussern, noch eine klares Stellungnahme zu der Exportpolitik von Erdgas abgeben. Letzteres sorgt immer wieder für Proteste im Land. Vor allem soziale Gruppen kritisieren, dass der Brennstoff ins Ausland billiger verkauft wird als für die Konsumenten in Peru.

In den Umfragen liegt derzeit der ehemalige Bürgermeister von Lima, Luis Castañeda Lossio, in Führung. Auf den Vorsitzenden der Partei Solidaridad Nacional entfallen derzeit 28,1 Prozent der Stimmen, auf dem zweiten Platz liegt mit 24,7 Prozent der ehemalige Präsident Alejandro Toledo von Perú Posible. Für Keiko Fujimori als zukünftiges Staatsoberhaupt sprechen sich nach den Meinungsforschern derzeit lediglich 20,4 Prozent aus.

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