Nach der Erhöhung der Benzinpreise um über 80 Prozent sind am Montag in Bolivien die Mitarbeiter von Transportunternehmen in einen unbefristeten Streik getreten. Damit wurde der Verkehr in den wichtigsten Städten des südamerikanischen Landes fast zum Erliegen gebracht. Nach Angaben des Verbandes der Bus- und Taxifahrer werden die Streiks fortgesetzt, bis die Regierung die umstrittene Maßnahme zurückgenommen hat.
Am Sonntag hatte Vizepräsident Álvaro García Linera drastische Preiserhöhungen für Treibstoffe bekannt gegeben. Ein Liter Normalbenzin stieg um 73 Prozent, Diesel um 83 Prozent. Der Preis für Benzin mit hoher Oktanzahl kletterte um 57 Prozent pro Liter. Die plötzliche Entscheidung verursachte Chaos auf dem Markt, die Preise an den Tankstellen stiegen sofort bis zu 50 Prozent.
“Dies ist ein interner Zustand der Nivellierung. Wir haben den Kraftstoff jährlich mit rund 380 Millionen Dollar subventioniert. Wir wollen ihn nun nicht mehr teuer einkaufen und billig weiterverkaufen” rechtfertigte Linera die Preiserhöhung kurz vor seiner Abreise nach Venezuela. „Es ist wie immer. Morales ist ein Diktator, imposant und ignorant“, protestierten wütende Menschen auf den Straßen der bolivianischen Hauptstadt La Paz.
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