Sieben indigene Kinder wurden in den letzten Wochen in der peruanischen Amazonas-Region von Vampir-Fledermäusen gebissen und starben.
Vampir-Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere, die sich ausschließlich vom Blut anderer Säugetiere oder Vögel ernähren. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von den südlichen USA (Texas) bis ins südliche Südamerika (Zentralchile, Argentinien, Peru, Brasilien und Uruguay). Sie finden sich auch auf einigen Südamerika vorgelagerten Inseln, wie die Isla Margarita und Trinidad und Tobago. Die Gefahren des Bisses der Vampir-Fledermaus liegen weniger im Blutverlust als in der Infizierung des Opfers mit Krankheiten wie Tollwut. Auch kann es an der offenen Wunde zu Infektionen kommen.
Laut dem Direktor der regionalen Gesundheitsbehörden, Elías Bohorquez, trat der Tollwut-Ausbruch in der Provinz Condorcanqu (ca. 1200 km von Lima), auf. Der größte Teil der Provinz Condorcanqui besteht aus Urwald und wird hauptsächlich von den Aguaruna, den Kigkis, sowie den Huambisa besiedelt.
Die Behörden gehen davon aus, dass die getöten Kinder an einem Biss der Vampir-Fledermäuse starben. In den letzten Wochen wurden mehr als 300 Bisse durch die Tiere verzeichnet. Die Untersuchungen gestalten sich jedoch als äusserst schwierig, da die Kultur der Indigenas eine Obduktion verbietet.
„Die Bestätigung der Erkrankung muss durch eine Analyse des Gehrirns der Toten durchgeführt werden. Allerdings fassen die Indigenas das Berühren ihrer Toten als eine Beleidigung auf. Wir haben im Moment keine Möglichkeit die Körper der verstorbenen Kinder zu untersuchen, obwohl wir bei mehreren untersuchten Tieren eindeutig die Tollwut nachweisen konnten“, teilte Bohorquez mit.
Trotz des Ausbruch der Tollwut ist es sehr schwierig die Einheimischen von einer Impfung zu überzeugen. Vor kurzem erst gelang es den Gesundheitsbehörden die einheimischen Führer (apus) von der Notwendigkeit einer Impfung zu überzeugen.
In den nächsten Tagen und Wochen wird deshalb eine grossangelegte Impfaktion gegen Tollwut beginnen.
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