Der Mangel an medizinischen Hilfsgütern, vor allem Antibiotika und Antiseptika, zwingt die Ärzte in Haiti zu Hunderten von Amputationen, die sonst nicht notwendig wären.
„Die Situation ist katastrophal“, erklärte Jacques C., Chirurg des französischen Teams von Ärzte ohne Grenzen. „Leider führen wir tägliche eine Vielzahl von Amputationen durch, die bei normalen Umständen unnötig wären. Diese Amputationen sind aufgrund der schweren Verletzungen während des Erdbebens und der Unfähigkeit einer Behandlung von auftretenden Infektionen absolut notwendig. In den vergangenen Tagen mussten wir bereits rund 400 Amputationen durchführen, von denen eine Grossteil unter normalen OP-Bedingungen vermeidbar gewesen wären“.
Das französischen Team von Ärzte ohne Grenzen besteht aus zwei Ärzten, zwei Krankenschwestern, einen Logistiker und einen Koordinator. Das Team kam mit rund 300 Kilo chirurgischer Geräte für die Durchführung ihrer humanitären Arbeit in Haiti am Wochende an. In der Krankenstation in Port-au-Prince, wo ein OP-Team der NGO seit Samstag rund um die Uhr arbeitet, ist die Situation sehr schwierig. Alle Betten sind überbelegt, die Leichenhalle ist voll und die Leichen verfaulen neben den Verwundeten.
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