Der in Peru wegen Mordes angeklagte niederländische Staatsbürger Joran van der Sloot hatte in einem Interview sein Geständnis für ungültig erklärt. Ein peruanischer Richter lehnte nun den Antrag van der Sloots auf Widerruf ab.
Der Anwalt von Joran van der Sloot, 22, behauptete in seinem Antrag auf Widerruf, dass dem Angeklagten sein Geständnis unter massiven Zwang abgerungen wurde. Laut Verteidigung hätten die Ermittlungsbehörden die Rechte des Beschuldigten in keinster Weise respektiert und ihn förmlich zur Unterschrift genötigt. Nach Informationen von agência latina press sollen die Vernehmungsbeamten dabei unlautere psychologische Tricks angewandt haben. Zum einen wurde ihm Angst vor Übergriffen in peruanischen Gefängnissen gemacht, zum anderen sei ihm die Auslieferung nach Holland versprochen worden.
Ein peruanischer Richter lehnte nun den Antrag van der Sloots auf Widerruf ab. Das Gericht in Lima entschied bereits am Freitag, dass der Antrag „unbegründet“ ist. Van der Sloot sitzt derzeit im Gefängnis Miguel Castro Castro und bangt nach eigener Aussage um sein Leben. Ihm wird vorgeworfen, die 21-jährige peruanische Staatsbürgerin Stephany Flores brutal ermordet zu haben, da sie angeblich Beweise für einen früheren Mord des Berufspokerspielers auf seinem Laptop entdeckt hatte. Seit mehreren Jahren laufen gegen van der Sloot Ermittlungen zum Verschwinden des US-amerikanischen Teenagers Natalee Holloway auf der Karibikinsel Aruba. Die Staatsanwaltschaft teilte erneut mit, dass die Vernehmung von van der Sloot im Beisein eines Staatsanwalts und eines von der Regierung bestellten Anwalts in Übereinstimmung mit den internationalen Standarts durchgeführt wurde. Ein Widerruf sei deswegen unbegründet.